Warm ums Herz ist es den Zusehern geworden, als sie am Freitag in St. Pölten bei zwei Grad das 1:1 von Österreich gegen Spanien im Hinspiel des U21-EM-Play-offs gesehen haben.

Wärmer ist es auch den Schützlingen von Teamchef Werner Gregoritsch vor dem heutigen Rückspiel in Albacete. "Es hat 17 Grad. Wir haben schon eine Stadtrundfahrt und einen Spaziergang gemacht. Hier passt alles, wir sind bereit", sagt der 58-Jährige, der froh ist, dass vom A-Team Alessandro Schöpf, Michael Gregoritsch und Louis Schaub als Verstärkung hinzustoßen. "Sie haben viel dazu beigetragen, dass wir überhaupt da hergekommen sind. Bei aller Qualität dieses Trios müssen wir aber als Kollektiv erfolgreich sein."

Denn die Spanier gelten weiter als krasser Favorit. "Die sind weiter überzeugt, dass sie uns wegschießen. Wir müssen Wege finden, das zu verhindern", sagt der Steirer, der die Euphorie bremst. "Wir neigen in Österreich dazu. Aber in Wahrheit haben wir gar nichts erreicht. Wir bleiben bescheiden und realistisch. Hoffentlich können wir innerhalb von vier Tagen noch einmal so eine Laufleistung bringen. Dann haben wir eine Chance."

Der Glaube ist da

Kapitän Dominik Wydra war etwas müde. "Zwei Tage habe ich es gespürt. Aber das wird kein Problem sein", sagt der 22-Jährige, für den es wie für den Großteil der Mannschaft der letzte U21-Einsatz sein könnte. "Wir sind eine eingeschworene Truppe und deshalb erfolgreich. Wir wollen noch sieben Monate zusammenspielen und bei der EM (Anm. 16. bis 30. Juni 2017 in Polen) dabei sein. Das wäre der perfekte Abschluss für mich nach sechseinhalb Jahren in den diversen Nachwuchs-Nationalteams. Wir haben noch eine Rechnung offen, weil sich unser Jahrgang noch nie für eine Endrunde qualifiziert hat."

Das ist einer U21 niemals zuvor gelungen. 2008 scheiterten Julian Baumgartlinger, Florian Klein, Michael Madl und Co. im Play-off erst im Elfmeterschießen an Finnland. A-Teamchef Marcel Koller glaubt auf jeden Fall an die Sensation: