Robert Almer zählt zu den wenigen österreichischen Teamspielern, denen die Fußball-EM in Frankreich einen Imagegewinn gebracht hat. Der Goalie war an den Gegentoren gegen Ungarn und Island schuldlos und lieferte beim 0:0 gegen Portugal eine Glanzleistung ab. Zu einem Auslands-Transfer reichte es dennoch nicht - doch aufgeschoben ist nicht ausgehoben, betonte der Steirer am Freitag in Wien.

Von 2011 bis 2015 war Almer bei Fortuna Düsseldorf, Energie Cottbus und Hannover 96 engagiert, dauerhaft zum Stammspieler schaffte es der 32-Jährige in dieser Zeit aber nicht. "Die Jahre in Deutschland waren nicht so, wie ich es mir vorgestellt habe."

Auch deshalb würde der Austrianer seine Qualitäten gerne noch einmal im Ausland unter Beweis stellen, vorzugsweise im Mutterland des Fußballs. "Es ist schon ein Traum, einmal den englischen Fußball näher kennenzulernen, aber da muss alles zusammenpassen." Transfergespräche habe es im Sommer zwar gegeben, "doch es war nichts dabei, was so konkret war, dass sich die Vereine zusammengesetzt hätten", erzählte Almer.

Kein Abgang absehbar

Zeit zu einem Wechsel bleibt dem Schlussmann noch genügend, denn ein Karriereende hat der 31-fache Teamspieler noch nicht im Blick. Als Vorbild dient ihm etwa der 38-jährige italienische Team-Tormann Gianluigi Buffon. "Vielleicht schaffe ich es auch, in diesem Alter noch auf dem Platz zu stehen."

In der Nationalmannschaft ist ebenfalls kein Abgang der unangefochtenen Nummer eins absehbar. "Ich würde noch gerne vier Jahre durchhalten", erklärte Almer im Zusammenhang mit der ÖFB-Auswahl.

Nach dem Team-Abschied seines Trauzeugen Christian Fuchs galt auch Almer als möglicher Anwärter für das Kapitänsamt. "Aber ich bin mit der Rolle als Austria-Kapitän voll ausgefüllt", sagte der Goalie und bezeichnete die Entscheidung von Teamchef Marcel Koller für Julian Baumgartlinger als "sehr gut".

Der neue Spielführer trägt die Schleife erstmals am Montag zum WM-Qualifikationsauftakt in Georgien, wo Almer unbedingt drei Punkte holen möchte. "Jetzt müssen wir uns neue Ziele setzen, und das beginnt gegen Georgien. Wir wollen dort als Sieger vom Platz gehen."

Bei der EM stand Almer als einziger Spieler der österreichischen Bundesliga im Kader, mittlerweile hat sich das Kontingent auf fünf Kicker erhöht. "Schwer zu sagen, ob das ein Trend ist. Fakt ist, dass einige gute Junge nachgekommen sind. Vielleicht bietet das Nationalteam für sie die Möglichkeit, ins Ausland zu wechseln", vermutete Almer.