Der österreichische Fußball-Bund (ÖFB) geht organisatorisch und personell neu aufgestellt in die Zukunft. Nachdem Generaldirektor Alfred Ludwig per Ende Juli in Pension gegangen ist, bilden seit Montag Bernhard Neuhold und Thomas Hollerer die operative Doppelspitze des Verbands, die durch Sportdirektor Willi Ruttensteiner ergänzt wird.
"Ludwig war eine zentrale Figur, die jahrzehntelang die Geschicke bestimmt hat", würdigte ÖFB-Präsident Leo Windtner seinen ehemaligen Generaldirektor. Nun "hat eine neue Ära begonnen", erklärte Windtner zu den internen Umstellungen. Notwendig wurden die einerseits durch den Abgang von Ludwig, der mehr als 30 Jahre in Spitzenpositionen des Verbands tätig war. Andererseits durch den Wartungserlass des Finanzministeriums, der ab 1. Jänner 2017 gilt und vom ÖFB schon fünf Monate vorher umgesetzt wird.
Der 40-jährige Niederösterreicher Neuhold ist nun Geschäftsführer der ausgegliederten Wirtschaftsbetriebe GmbH (Austrian Football Marketing), der 41-jährige Wiener Hollerer ist Generalsekretär des ÖFB in Vereinsform. Beide arbeiten schon seit über zehn Jahren beim ÖFB.
Windtner gab auch ein allgemeines Ziel aus. "Wir wollen die Performance sportlich und wirtschaftlich steigern. Das wird nicht einfach, aber es gibt auch Luft nach oben. Wir wollen den Fußball weiter zu einem nationalen Anliegen machen. Wir haben gesehen, was sich entwickelt hat. Darauf wollen wir aufsetzen", so der Oberösterreicher mit Blick auf die Euphorie um das Nationalteam in den vergangenen Monaten. "Im Marketing und Merchandising müssen wir nachsetzen. Nicht, weil es bisher schlecht war, sondern weil sich der Markt permanent ändert", sagte Windtner.
Für sportlichen Part ist Ruttensteiner verantwortlich
Seine Zielvorgabe klingt ähnlich. "Wir wollen das Niveau und die Mentalität, die wir in der Qualifikation erreicht haben, halten und wollen (in der FIFA-Weltrangliste) zwischen 20 und 30 bleiben", erklärte der Oberösterreicher. Er hofft, dass die Auswahl von Teamchef Marcel Koller die Enttäuschung von der EM-Endrunde abgehakt hat und wieder mit Elan und Selbstvertrauen in die am 5. September beginnende Qualifikation für die WM 2018 in Russland geht.
Doch nicht nur im A-Team sieht Ruttensteiner Potenzial. Die Herausforderung ist auch, sich mit der Frauen-Nationalmannschaft und dem U21-Team erstmals für eine große Endrunde zu qualifizieren. "Das wäre ein Signal für ganz Österreich", ist er überzeugt.