Daran wird sich voraussichtlich auch im ersten Turnierspiel am Dienstag in Bordeaux gegen Ungarn nichts ändern.

Das Duo hat mit der Reservistenrolle allerdings kein Problem. "Das fällt nicht schwer, wenn man mit dem Adler auf der Brust für sein Land spielen kann, egal ob in der 1. oder 93. Minute", erklärte Stefan Ilsanker. "Keiner ist dem anderen neidisch. Wir gewinnen und verlieren miteinander, und wenn man zum Einsatz kommt, gibt man sein Bestes."

Ähnlich äußerte sich Jakob Jantscher: "Jeder wird akzeptiert, egal ob er von Beginn an spielt oder eingewechselt wird", erzählte der Luzern-Legionär und hob die positive Stimmung innerhalb der ÖFB-Auswahl hervor. "Jeder kommt gern zum Team. Wir verstehen uns gut, das sieht man auch auf dem Platz. Deswegen waren wir zuletzt auch so erfolgreich."

Jantscher warnt vor Dzsudzsak

Jantscher hält derzeit bei 22 Länderspielen und einem Tor, sein Debüt feierte der Steirer am 6. Juni 2009 beim 0:1 in Serbien. "Seither ist viel Positives passiert. Wir haben eine eindrucksvolle Qualifikation gespielt", sagte der 27-Jährige mit Blick auf neun Siege und ein Remis aus den zehn Quali-Partien.

Damit die erfolgreiche Pflichtspiel-Serie des ÖFB-Teams auch am Dienstag fortgesetzt wird, muss Ungarns Top-Star Balazs Dzsudzsak entschärft werden. Jantscher kennt den Flügelspieler aus gemeinsamen Zeiten bei Dinamo Moskau. "Er ist sicher ein Spieler, der viel Qualität mitbringt, und er hat einen guten linken Fuß", beschrieb der ÖFB-Internationale seinen früheren Clubkollegen, zu dem der Kontakt mittlerweile abgerissen ist.

Ilsanker tauschte sich mit Gulacsi aus

Auch Ilsanker trifft am Dienstag in Bordeaux auf einen guten Bekannten - Goalie Peter Gulacsi, Vereinskollege bei RB Leipzig, steht im Kader der Magyaren. "Ich habe gestern eine Stunde mit ihm telefoniert und ihm zu seiner Hochzeit gratuliert", erzählte der Mittelfeldspieler. Nach der Partie sei ein Leiberltausch vereinbart.

Auf die beiden Leipzig-Profis wartet ab kommender Saison das Abenteuer deutsche Bundesliga. "Ich freue mich darauf und auf die ganz großen Stars", erklärte Ilsanker. Schon in der zweithöchsten Liga habe er wichtige Erfahrungen sammeln können. "Ich habe viele Eindrücke gewonnen und mich persönlich auf dem Platz weiterentwickelt", meinte der 27-Jährige.

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Sein erstes von bisher 16 Länderspielen absolvierte Ilsanker am 30. Mai 2014 gegen Island, also in einer Phase, in der der Aufwärtstrend des ÖFB-Teams bereits eingesetzt hatte. "Seit ich dabei bin, läuft es richtig gut", schmunzelte der Salzburger. "Ich bin in eine intakte Mannschaft gekommen. Es macht einfach riesigen Spaß, die Fans stehen hinter uns und ich bin begeistert, ein Teil davon zu sein."