Neben der großen Begabung, dem Willen und der sportlichen Durchschlagskraft ist auch eine große Portion Glück nötig, um dort zu stehen, wo David Alaba heute ist.
Titelhamster mit Bayern München, Held der EURO-Mannschaft von Marcel Koller und scheinbar regelmäßig umworben von einem Klub namens Real Madrid - und das mit 23 Jahren. Hätte auch anders kommen können, wie Alaba in der ORF-Doku Die Stunde der Sieger erzählt.
Mama wollte bei Austria-Anruf auflegen
Etwa als mit der Austria - damals noch Austria Memphis - jener Klub anrief, der ihn in jungen Jahren ausbildete, um ihn zu einem Probetraining in die Akademie nach Hollabrunn einzuladen. "Es kam ein Anruf", sagt Alaba. "Damals hieß die Austria noch Memphis und meine Mama wollte schon fast auflegen, weil sie dachte, dass uns da wer Zigaretten verkaufen will", lacht Alaba heute.
Damit hätte sich Mama Alaba äußerst unbeliebt gemacht. "Ich bin Austria-Fan, seit ich denken kann, und als die Einladung kam, brauchte ich kein zweites Mal überlegen." Wie Tief die Verwurzelung zu den Violetten damals schon war, zeigt auch die Abfuhr für Rapid, die Papa George Alaba in der SPORTMAGAZIN-Biografie seines Schützlings wiedergab. Auch ein Scout der Grün-Weißen klopfte damals an: "Würde ihr Sohn nicht einmal auf ein Probetraining kommen?", wurde gefragt - ohne Erfolg. Das Ziel hieß Austria.
Die brenzliche Autopanne der Alabas
Doch es stellte sich heraus, dass dieses Ziel gar nicht so leicht zu erreichen war. Denn an jenem Morgen, an dem sich die Alabas aufmachten, um die Fußballwelt in Hollabrunn zu erobern, streikte das Auto. Der Ford Escort wollte nicht mehr. "Die Zeit ist gelaufen, wir waren schon unter Druck. Also sind wir ins Taxi gestiegen, sonst wären wir ja nicht nach Hollabrunn gekommen." Einer wilde Taxifahrt und durch die Hilfe einer befreundeten Familie ging alles glatt. Der Rest ist mittlerweile Fußballgeschichte.