Jeder gegen jeden – so kann man den Machtkampf, der sich im ÖFB derzeit abspielt, gut beschreiben. Die zuletzt angekündigten Ablösen von Geschäftsführer Bernhard Neuhold und Thomas Hollerer sind nicht vollzogen. Das ÖFB-Nationalteam und Trainer Ralf Rangnick sollen um den Verbleib von Neuhold kämpfen, was klarerweise nicht bei allen Seiten gut ankommt.

Rangnick selbst, der bei einer erfolgreichen WM-Qualifikation einen Vertrag bis Sommer 2026 besitzen würde, wäre daran interessiert, dass sich sein Kontrakt verlängert. Diesbezüglich hat es am Dienstag mit ÖFB-Präsident Klaus Mitterdorfer ein Gespräch gegeben. „Ich bin sehr an einer Fortführung der erfolgreichen Zusammenarbeit über 2026 hinaus interessiert“, sagt der Kärntner, der hofft, das Problem mit dem gespaltenen ÖFB-Präsidium mit einer neuen Struktur zu lösen.

Rangnick selbst hat Interesse daran, den kompletten Verband nach seinen Interessen umzubauen. Die Bestellung seines Co-Trainers Peter Perchtold (40) zum neuen U21-Teamchef dient als Vorgeschmack. Fix ist dies nicht, aber „das liegt am Schreibtisch von Sportdirektor Peter Schöttel“, sagt Rangnick. Kein Zufall, dass der Deutsche diese Wortwahl traf, da Schöttel ausgerechnet dort nicht oft anzutreffen sein soll. Die Funken fliegen also im größten Sportverband Österreichs. Besserung? Nicht in Sicht.