Wenn sie Spaß daran haben, dann sollen sie spielen“, sagte Roman Mählich im Jahr 2011, als er im ORF-Interview von Rainer Pariasek auf die damalige Fußball-WM der Frauen angesprochen wurde. Von Großereignissen war Österreichs Nationalteam der Frauen damals noch weit entfernt. Nun, 13 Jahre später, sieht die Sache ganz anders aus. Von einer WM-Teilnahme träumt man zwar immer noch, auf europäischer Bühne ist man seit 2017 allerdings Stammgast bei der Endrunde. Und auch die EM-Teilnahme 2025 ist ein Stück näher gerückt.

Nach dem 3:0 im Play-off-Hinspiel in Slowenien gab es in Ried – mit TV-Co-Kommentator Mählich – ein 2:1. 2600 Zuschauerinnen und Zuschauer sahen im Innviertel einen besseren Beginn der Österreicherinnen als noch im Hinspiel. „Maskenfrau“ Nicole Billa, die nach einem bei ihrem Klub Köln erlittenen Nasenbeinbruch gezeichnet war, rückte für Eileen Campbell in die Startformation. Die Freiburg-Legionärin hatte in den vergangenen Tagen mit Kreislaufproblemen zu kämpfen und war nur als Zuschauerin im Stadion.

Puntigam traf nur vor der Pause nicht

Neben Billa war es vor allem Jubilarin Sarah Puntigam, die in ihrem 150. Länderspiel die Führung für Österreich erzielen hätte können. So blieb es aber beim torlosen Remis zur Pause, weil auch Manuela Zinsberger die ein oder andere Chance der Sloweninnen abwehren konnte.

Nach dem Seitenwechsel war das Team von Irene Fuhrmann drückend überlegen. Dennoch musste ein Elfmeter her, um in Führung zu gehen. Lilli Purtscheller wurde – wie schon im Hinspiel – im Strafraum regelwidrig zu Fall gebracht, Puntigam übernahm Verantwortung und erzielte in ihrem Jubiläumsspiel ihr 23. Länderspieltor (62.). Zehn Minuten später verursachte Sloweniens-Torfrau Zala Meršnik einen weiteren Elfmeter, wieder schnappte sich Puntigam den Ball. Und wieder blieb die Steirerin erfolgreich – 2:0. Auch die Sloweninnen bekamen in der Nachspielzeit noch einen Elfmeter zugesprochen, den sie verwandelten. Am österreichischen Sieg und dem Aufstieg in die finale Play-off-Runde änderte dies allerdings nichts mehr. „Für mich ist es natürlich sehr emotional, aber was zählt ist, dass wir weiter sind“, sagte Puntigam.

Österreich klarer Favorit

Die letzte Hürde auf dem Weg zur EM-Endrunde in der Schweiz heißt Polen, das sich im ersten Play-off-Duell mit Rumänien durchgesetzt hat. Die Partien gegen die Polinnen finden am 27. November und 3. Dezember statt. Schon in der Gruppenphase der EM-Qualifikation standen sich die beiden Teams gegenüber, beide Male ging Österreich als 3:1-Sieger vom Feld. „Da werden wir eine bessere Leistung zeigen müssen, als gegen Slowenien“, sagt Puntigam. „Es zählt nur die Europameisterschaft.“

Auch Teamchefin Fuhrmann meinte: „Spielerisch war das keine Glanzleistung von uns. Trotzdem sind wir souverän aufgestiegen.“