Wenn das Publikum schon vor dem Schlusspfiff den Klassiker „Oh, wie ist das schön...“ anstimmt, muss Spezielles passiert sein. Mit 5:1 schoss sich Österreich in Linz beim Nations-League-Duell mit Norwegen Richtung Tabellenspitze und mit einer Gala endgültig zurück in die Herzen der Fans. Im Vergleich zum 4:0 gegen Kasachstan änderte Teamchef Ralf Rangnick die Startelf an drei Positionen. Wie erwartet kehrte Patrick Pentz ins Tor zurück, Phillipp Mwene ersetzte den gelbgesperrten Alexander Prass als Linksverteidiger. Zudem spielte Österreichs Rekordinternationaler Marko Arnautovic bei seinem 120. Länderspiel von Beginn an.

Wieder einmal galt die Faustregel: Bei ÖFB-Länderspielen ist Pünktlichkeit gefragt, denn bereits in den ersten Spielminuten ging es rund. Für den ersten Paukenschlag sorgten jedoch die Gäste in Person von Erling Haaland. Der Superstar setzte in der 6. Minute einen Abschluss an die Stange, nachdem in den Minuten davor das ÖFB-Team das Geschehen kontrolliert hatte. Eine Minute nach dieser Schrecksekunde gleich der nächste Knalleffekt. Diesmal traf der Goalgetter vom Dienst, allerdings auf der anderen Seite. Mit einem herrlichen Schuss von der Strafraumgrenze, der via Latte den Weg ins Tor fand, stellte Arnautovic im Spiel und im Privatduell mit Haaland auf 1:0. Das 38. Länderspieltor des Routiniers, der damit Österreichs Rekordschützen Toni Polster (44) immer näher rückt.

Mit der Führung im Rücken hatte das Nationalteam mehr vom Spiel. Immer wieder gelangen gute Balleroberungen. Allerdings verabsäumte es Rot-Weiß-Rot das mögliche 2:0 nachzulegen. Die beste Chance ließ Christoph Baumgartner liegen, der Norwegens Tormann Orjan Nyland in Minute 24 mit einem Flachschuss zu einer starken Parade zwang. Trotzdem konnte man der Rangnick-Elf über weite Strecken der ersten Hälfte eine gute Leistung attestieren. Ergebnistechnisch ging es dennoch mit einer Enttäuschung in die Kabine. Nachdem Alexander Sörloth zuvor schon mit zwei Weitschüssen angeklopft hatte, versenkte er in Minute 39 einen Freistoß von Julian Ryerson per Kopf zum 1:1-Ausgleich im Tor. Dabei schüttelte der Atletico-Stürmer seine ÖFB-Bewacher gekonnt ab, Tormann Patrick Pentz wiederum kam viel zu zögerlich aus dem Tor.

Der KOMMENTAR zum Spiel

Dieses Gegentor wirkte wie eine skandinavische Provokation, die sich das Nationalteam nicht gefallen lassen wollte. Denn nach dem Seitenwechsel ging es Schlag auf Schlag. Baumgartner wurde von Andreas Hanche-Olsen im Strafraum zu Fall gebracht. Das Publikum forderte für den Elfmeter lautstark Arnautovic und bekam dessen Länderspieltor Nummer 39. In Minute 58 bewies auch Österreich Gefahr bei Standards. Philipp Lienhart nickte einen Eckball von Romano Schmid zum 3:1 ins Tor. Mitten ins Linzer Tollhaus entzückte ein Kopfballtreffer von Stefan Posch gegen die Laufrichtung von Nyland das Publikum noch mehr. Die Maßflanke kam von Marcel Sabitzer, der in Minute 71 auch das 5:1 von Michael Gregoritsch perfekt auflegte. Der Stürmer war kurz davor ins Spiel gekommen, als sich Arnautovic seinen verdienten Abgangsapplaus abholte. In der Schlussphase dominierte in der Linzer Arena die verdiente Partystimmung.

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