Zum ersten Mal konnte Österreich ein Pflichtspiel gegen Slowenien nicht gewinnen. Nach zwei Siegen war es im ersten Nations-League-Spiel das erste Remis gegen den Nachbarn. Und nicht nur der Rasen in Laibach war holprig, der Start des ÖFB-Teams war es auch: Die ersten 20 Minuten habe man verschlafen, konstatierte Innenverteidiger Maximilian Wöber, man hatte Probleme mit dem Pressing. Das Spiel gegen den Ball zeichnet sein Team ansonsten aus, diesmal ist es, zumindest zu Beginn, gar nicht zur Geltung gekommen. „Danach haben wir uns aber gut zurückgekämpft. In den restlichen 70 Minuten haben wir dominiert, waren aber nicht gefährlich und sauber genug.“ Ein Punkt in Slowenien gehe nicht mehr konform mit den gewachsenen Ansprüchen, die das Nationalteam mittlerweile habe, sagte Wöber.
Doch auch Slowenien hat an Qualität gewonnen. Nicht nur Benjamin Šeško war ein Unruheherd, der stets Druck auf Österreichs Abwehrreihen ausübte. Die gewonnene Klasse hat das Nationalteam des Leipzig-Legionärs nicht zuletzt bei der jüngsten Europameisterschaft in Deutschland bewiesen. Auch das müsse man in Betracht ziehen, meinte Ralf Rangnick: Bei der EM habe der Achtelfinalist, der erst im Elfmeterschießen gegen Portugal ausgeschieden ist, nie in der regulären Spielzeit verloren und aus dem Spiel heraus kein einziges Tor kassiert. Und so war der Teamchef der österreichischen Mannschaft summa summarum auch zufrieden mit dem, was er in Laibach gesehen hat: „Das war ein schwieriges Spiel bei widrigen Verhältnissen. Der Platz war uneben und dass wir durch einen umstrittenen Handelfmeter in Rückstand geraten, macht es dann nicht einfacher“, befand Rangnick.
Nachsicht von Rangnick für das nicht perfekte Spiel
Die Reaktion auf das Gegentor von Šeško sei dann gut gewesen: „Wir hatten viele Torchancen. Und wir hatten deutlich mehr Spiel in der gegnerischen Hälfte als umgekehrt.“ Österreichs Fußball-Team sei immer dann stark, „wenn wir früh attackieren und Druck machen auf den Gegner. Dass da nicht alles perfekt gelaufen ist, unter diesen Umständen, muss man den Spielern nachsehen.“ Insgesamt zeigte sich Rangnick jedoch mit dem Auftritt der Seinen „einverstanden“.
Am Montag wartet in Oslo mit Norwegen die nächste Herausforderung für Österreichs Nationalteam. Der rot-weiß-rote Rekordteamspieler Marko Arnautovic, der sich am Finger verletzt hat, bekrittelte, dass in Slowenien der entscheidende Pass gefehlt hat: „Wir hatten einige Situationen, wenn wir da den letzten Ball anbringen, können wir das Spiel gewinnen.“ Man habe nur eine Mannschaft gesehen, die gewinnen wollte – die sei aus Österreich gekommen. Dass es nur ein Punkt geworden sei, führte Österreichs Torschütze Konrad Laimer auch auf den mit Fortdauer der Partie sehr tiefstehenden Gegner zurück: „Und wir haben dann ein bisschen zu unsauber gespielt, mit zu vielen Kontakten. Slowenien verteidigt gut und hat vorne Spieler, die gut umschalten. Wir werden unsere Lehren daraus ziehen und das am Montag besser machen.“