Länderspiel Nummer eins nach dem bitteren EM-Aus gegen die Türkei endete mit einem Remis. Zum Auftakt der Nations League musste sich Österreich in Slowenien mit einem 1:1 zufriedengeben.
Kommentar
Zum ÖFB-Narrativ vor dem Spiel gehörte das dezimierte Aufgebot, schließlich fehlten neun potenzielle Kaderspieler. Im Stadion Stozice in Laibach standen jedoch acht Mitglieder der Startelf gegen die Türkei in der Anfangsformation, der angeschlagene Christoph Baumgartner saß auf der Bank und kam erst mit Beginn der zweiten Halbzeit. Tatsächlich improvisieren musste Teamchef Ralf Rangnick in der Innenverteidigung, Jungpapa Philipp Lienhart sowie Kevin Danso fehlten. Neben Maximilian Wöber rückte Rechtsverteidiger Stefan Posch nach innen, außen verteidigten Phillipp Mwene (rechts) und Alexander Prass (links). Österreich begann die Partie mit elf Legionären. Auf Seiten Sloweniens starteten mit Sandi Lovric (Sturm) und Stürmer-Jungstar Benjamin Sesko (Salzburg) zwei Akteure mit Österreich-Vergangenheit ins Duell zweier EM-Achtelfinalisten. Das Sturm-Duo Jon Gorenc Stankovic und Tomi Horvat diente als Ersatz.
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Das ÖFB-Team legte wie inzwischen gewohnt wie die Feuerwehr los. Marko Arnautovic setzte bereits nach neun Sekunden den ersten Abschluss daneben. Die Rangnick-Elf hatte zu Beginn auch mehr vom Spiel, geriet jedoch früh in Rückstand. Bei der ersten gefährlichen Szene Sloweniens durch Petar Stojanovic hatte Mwene seine Hand im Spiel. Der VAR erkannte dies zur Freude des generell stimmungsvollen Heimpublikums, Sesko knallte den fälligen Elfmeter in Minute 16 unhaltbar ins Kreuzeck. Ein Weckruf, denn nach kurzer Schockstarre zeigte das Nationalteam sein gewohntes Bild und ging mit mehr Energie zu Werk. Marcel Sabitzer scheiterte noch an Tormann Matevz Vidovsek, kurz danach verwertete Konrad Laimer (28.) jedoch kaltschnäuzig nach Vorlage von Mwene. In einer nervösen Schlussphase der ersten Halbzeit kassierten Laimer, Sabitzer und Prass Gelb.
Österreich startete gefällig in den zweiten Durchgang und klopfte durch einen allerdings geblockten Schuss des starken Laimer auch zuerst an. In Zählbares konnte man die Überlegenheit vorerst jedoch nicht verwandeln, so erwies sich etwa ein Sabitzer-Weitschuss für Vidovsek nicht als Problem. Auffällig: Bis auf die Baumgartner-Einwechslung zur Pause zögerte Rangnick lange, weitere Änderungen vorzunehmen, auf der Bank saßen bis auf Florian Grillitsch auch großteils unerfahrene Kräfte. Erst in der Schlussphase kamen Junior Adamu und Kevin Stöger, der sein Länderspiel-Debüt feierte.
Ein spektakulärer Sabitzer-Volley über das Tor blieb jedoch die gefährlichste ÖFB-Torannäherung. Das Nationalteam muss sich vorwerfen lassen, gegen clever agierende Hausherren trotz optischer Überlegenheit zu wenig Durchschlagskraft an den Tag gelegt zu haben. Letztlich endeten beide Partien der Österreich-Gruppe Remis. Denn Norwegen kam in Kasachstan nicht über ein 0:0 hinaus und startete somit mit einer herben Enttäuschung in die Nations League. Am Montag gastiert Österreich bei Superstar Erling Haaland und Co in Oslo.