Die Ära von Werner Gregoritsch als Teamchef des ÖFB-U21-Nationalteams wird nach der laufenden Periode der EM-Qualifikation enden - im Falle einer Turnierteilnahme also im kommenden Sommer. Das gibt der 66-Jährige am Montag gemeinsam mit Sportdirektor Peter Schöttel im Rahmen einer Pressekonferenz in Lindabrunn bekannt.

„Ich habe diese Aufgabe seit über zwölf Jahren mit Herz, Seele und kompletter Energie gemacht“, erklärt der Steirer, „wichtig ist, dass man weiß, wann genug ist, und es ist genug.“ Der 66-Jährige betont: „Als U21-Teamchef konnte ich natürlich nicht viele Titel sammeln, dafür habe ich sehr viele Beziehungen gesammelt.“

Bester Beweis dafür sei sein Besuch im Quartier des A-Nationalteams bei der EM in Berlin nach dem 3:2-Sieg gegen die Niederlande gewesen: „Bei der EM waren 23 ehemalige Spieler von mir dabei. Es hat mich sehr gefreut, wie die mich begrüßt und wie amikal wir uns über die letzten Jahre unterhalten haben.“

Schöttel bedankt sich im Namen des ÖFB für „Engagement und Energie, die du an deine Mannschaften weitergegeben hast“ und betont, dass diese Entscheidung zwischen den beiden schon vor Beginn der Qualifikation getroffen worden sei. Zuletzt kolportierten Meldungen tritt der Sportchef entschieden entgegen: „Letzte Woche sind Berichte gekommen, dass Ralf Rangnick irgendetwas damit zu tun hat. Das ist einfach nicht richtig!“

Auch Gregoritsch hat kein Verständnis für die Berichterstattung. „Diese Informationen sind völlig deplatziert“, schüttelt er den Kopf und spricht von einem vertrauensvollen Verhältnis zu Rangnick: „Ralf und ich kennen uns seit über 20 Jahren. Wir haben zusammen bei Arsene Wenger hospitiert. Uns verbindet eine Sportfreundschaft. Nachdem er Teamchef wurde, haben wir viele positive Gespräche geführt.“

Der Vater von A-Team-Stürmer Michael Gregoritsch trat sein Amt am 1. Februar 2012 an und betreute die U21 bislang 111 Mal. Der größte Erfolg war die Qualifikation für die EM 2019, bei der Österreich nicht über die Gruppenphase hinausgekommen ist. Die Chancen, dass tatsächlich die Qualifikation für die EM 2025 gelingt und sich die Amtszeit dadurch automatisch um einige Monate verlängert, stehen nicht allzu gut. Die Gregoritsch-Elf ist derzeit vier Zähler hinter Leader Slowenien Dritter.

Doch der Coach gibt sich kämpferisch: „Wenn ich nicht daran glauben würde, hätte ich gesagt, es soll jemand anders übernehmen.“ Er sei jedenfalls kein Sesselkleber. Wer die Nachfolge von Gregoritsch antreten wird, ist offen.