Treffpunkt Mittwoch, 13 Uhr im Team-Hotel in Berlin. Bis dahin können und sollen die ÖFB-Kicker einige freie Tage genießen. Beginnend mit der Verabschiedung nach dem 1:1 gegen die Schweiz in St. Gallen. Der Großteil der Teamspieler und zahlreiche Betreuer saßen gar nicht mehr im Flieger zurück nach Wien, sondern starteten ihre Freizeit mit dem Verlassen des Stadions.

Mit einem Auftrag von Teamchef Ralf Rangnick im Gepäck: „Ich habe meinen Spielern empfohlen: Macht Dinge, die euch gut tun! Lasst alles weg, was euch nervt und stresst!“ Angst vor einem Lagerkoller plagt Rangnick angesichts der guten Atmosphäre in der Truppe weniger, trotzdem wollte er allen Beteiligten diese drei Tage Pause gönnen: „Sonst könnte es zu lange und zu viel werden.“

Es sollte nicht allzu schwerfallen, sich an den Befehl des 65-Jährigen zu halten. „Ich fahre heim zur Familie und werde mich dort so wenig wie möglich bewegen“, lacht Michael Gregoritsch, „ich werde mich um meinen Körper kümmern. Gut essen, viel schlafen und vielleicht auch die eine oder andere Runde Golf spielen.“

Komplett runterzufahren sei laut Gernot Trauner nicht der Sinn der Sache: „Es geht eher darum, in ein anderes Umfeld zu kommen, ein bisschen weg vom Fußball. Den Fokus auf die EM werden wir nicht verlieren, dafür ist die Angelegenheit viel zu wichtig.“ Zeit mit der Familie ist die am öftesten genannte Freizeitbeschäftigung.

Wenn man wie Heinz Lindner ein Kleinkind zu Hause hat, ist die Vorfreude auf das Wiedersehen nach einem Trainingslager umso größer. „Wir sehen uns danach ja auch mindestens zwei Wochen nicht. Ich hoffe natürlich, wie sehen uns noch viel länger nicht“, sagte der Torhüter lächelnd und meint damit selbstverständlich einen möglichst langen EM-Aufenthalt des Nationalteams: „Klingt komisch, das zu sagen, aber in diesem Fall stimmt es.“

Der körperlich zuletzt malträtierte Abwehrspieler Philipp Lienhart plant neben der Family-Time abchecken zu lassen, „ob eh alles abheilt, wie es sollte.“ Ansonsten kann der Freiburg-Legionär die Europameisterschaft kaum erwarten: „Am liebsten hätte ich gar keine freien Tage, sondern würde gerne gleich starten.“

Und der Teamchef? Rangnick hält sich selbstverständlich an seine eigene Vorgabe: „Was ich meinen Spielern mit auf den Weg gegeben habe, gilt in den nächsten drei Tagen auch für mich. Wir müssen am 12. Juni mit vollem Akku an den Start gehen.“