Der siebente Streich blieb aus. Österreich trennte sich bei der EM-Generalprobe von der Schweiz in St. Gallen mit 1:1. Damit verpasst die Elf von Teamchef Ralf Rangnick die Egalisierung des ÖFB-Rekords von sieben Siegen in Serie. Personell legte man es jedoch nicht primär auf eine Fortsetzung des Erfolgslaufs an. Mit Nicolas Seiwald, Christoph Baumgartner und Romano Schmid standen im mit 18.371 Zuschauern ausverkauften Kybunpark lediglich drei Spieler aus der Startelf des 2:1-Siegs gegen Serbien erneut in der Anfangsformation. Rangnick setzte also auf Rotation. In einer ohnehin recht gut eingespielten Mannschaft ging Spielpraxis für alle Kadermitglieder über die letzte Feinabstimmung der zu erwartenden EM-Stammelf. Tormann Heinz Lindner und Innenverteidiger Gernot Trauner spielten erstmals seit März 2023 für Österreich. Für Flavius Daniliuc war es erst das dritte Länderspiel. Der Salzburg-Profi war als Rechtsverteidiger-Alternative zu Stefan Posch gedacht, durfte sich 45 Minuten lang auf dieser Position versuchen und wusste nicht zu gefallen.

Hier die Leistung der Österreicher in der Einzelkritik

Der beinahe schon obligatorische ÖFB-Blitzstart verzögerte sich diesmal. Nicht etwa, weil sich die Österreicher so lange Zeit ließen, sondern weil erst ein Loch im Schweizer Tor mit Kabelbindern notversorgt werden musste. Als es dann doch losgehen konnte, ließ die Führung der diesmal weiß gekleideten Rangnick-Schüler nicht lange auf sich warten. Baumgartner durfte im fünften Länderspiel in Folge über einen Treffer jubeln (das gelang zuvor lediglich Hans Krankl). Bei seinem unwiderstehlichen Solo präsentierte sich der 24-Jährige mit Ball schneller als der Schweizer Nico Elvedi und behielt gegen Schlussmann Yann Sommer die Ruhe. Kaum jemand symbolisiert das ÖFB-Selbstvertrauen derzeit besser als der Leipzig-Legionär.

In der Folge schlich sich jedoch eine ähnliche Problematik ein wie nach der frühen Führung gegen Serbien. Im Ballbesitz fehlte es an zündenden Ideen. Gegen den Ball gab es anfangs noch gute Pressing-Szenen. Mit Fortdauer der Partie brachte die Schweiz das Spiel zunehmend unter Kontrolle. Der 1:1-Ausgleich gelang unter freundlicher Mithilfe von Tormann Lindner, der einen Abschluss von Dan Ndoye prallen ließ. Silvan Widmer (26.) staubte ab.Baumgartner, Florian Kainz und der überforderte Daniliuc blieben zur Pause für Posch, Florian Grillitsch und Patrick Wimmer in der Kabine. In weiterer Folge kamen auch die Stammspieler Kevin Danso und Maximilian Wöber. Das ÖFB-Spiel funktionierte nach dem Seitenwechsel wieder eine Spur besser, die Begegnung entwickelte jedoch zunehmend ereignisarmen Testspiel-Charakter. Die Ausnahme: Michael Gregoritsch vergab in Minute 81 den Matchball.