Wechsel-Gerüchte sind für viele Beobachter das Salz in der Fußball-Suppe, die Transferzeit gilt als fünfte Jahreszeit. Gerade Großereignisse wie die EM sind eine Art Messe, auf der sich Spieler, die auf Klubebene einen Tapetenwechsel anstreben, präsentieren können. „Nationalteam-Spiele sind im Fußball die größte Bühne, die man haben kann“, findet etwa ÖFB-Tormann Patrick Pentz, dessen Vereins-Zukunft nach der gelungenen Leihe von Bayer Leverkusen zu Bröndby offen ist.
Ausschließen kann man einen Transfer natürlich bei kaum einem Akteur – bekanntlich gibt es im Fußball Mechanismen, um selbst aus laufenden Verträgen herauszukommen. Im aktuellen EM-Kader Österreichs ist die Zahl der Kicker, die sich mit ihrer Zukunft beschäftigen, nicht gerade gering. Ein Überblick über suchende und potenziell zu findende Nationalteam-Kicker:
Der einzige Spieler, der seinen nächsten Schritt schon längst unter Dach und Fach hat, ist Marco Grüll, der von Rapid in die deutsche Bundesliga zu Werder Bremen übersiedeln wird. Komplett den Transfer-Rollbalken runtergelassen hat Maximilian Wöber, der seine Zukunft eigentlich vor der EM klären wollte, nun jedoch nach dem Turnier in Ruhe entscheiden möchte. Seine Leihe von Leeds zu Mönchengladbach ist abgelaufen. Dass der englische Traditionsverein den Aufstieg in die Premier League denkbar knapp verpasst hat, hilft nicht gerade. Umso mehr helfen würde eine starke Euro. Selbiges gilt auch für Patrick Pentz, sollte er den Zuschlag im ÖFB-Tor bekommen. Nach seiner starken Saison in Dänemark könnte er sich weiter ins Rampenlicht spielen. Goalie-Kollege Heinz Lindner kehrt von Union Saint-Gilloise zum FC Sion zurück, hat jedoch bereits ausgeschlossen, sich bei den Schweizern mit der Rolle als Nummer zwei zufrieden zu geben. Andreas Weimann ist nach dem Auslaufen seiner Leihe von Bristol zu West Brom noch ohne Vertrag für die kommende Saison. Selbiges gilt für Stefan Lainer, bei dem es jedoch gut mit einer Vertragsverlängerung bei Mönchengladbach aussehen soll.
Dann gibt es natürlich die Kategorie an Spielern, die bei ihrem aktuellen Arbeitgeber über diese Saison hinaus unter Vertrag stehen, bei denen ein Transfer jedoch aus den verschiedensten Gründen nicht verwunderlich wäre. Lens-Legionär Kevin Danso macht kein Geheimnis daraus, dass die Zeit für einen Wechsel reif wäre. Dies trifft nach starken Vereinsleistungen auf diverse Kadermitglieder zu. Etwa Maximilian Entrup vom TSV Hartberg oder Alexander Prass, der schon vergangenen Sommer am Sprung zum FC Lorient war und beinahe Sturms Double-Saison verpasst hätte. Wie man überhaupt diverse Bundesliga-Vertreter auf diese Liste setzen kann. Stimmt das Angebot, sind wohl auch WAC-Angreifer Thierno Ballo oder die Rapidler Matthias Seidl und Leopold Querfeld Anwärter auf den nächsten Schritt. Ballo und Querfeld würden zudem Stand jetzt in ihr letztes Vertragsjahr gehen. Medial immer wieder mit einem unfreiwilligen Abschied vom Serie-A-Champion in Verbindung gebracht, wird Marko Arnautovic. Österreichs Rekordinternationaler hat inzwischen jedoch schon mehrfach bekundet, bei Inter bleiben zu wollen. Ein Spezialfall bahnt sich bei Florian Kainz an. Der Steirer ist mit dem 1. FC Köln abgestiegen. Der mit einer Transfersperre belegte Traditionsverein will nun einen Ausverkauf verhindern und hat angekündigt, sechs Kickern ihre Ausstiegsklausel abkaufen zu wollen. Dazu zählt auch Kainz.