Österreichs Fußball-Teamchef Ralf Rangnick ist offenbar der Top-Kandidat auf den Trainerjob beim FC Bayern ab kommender Saison. Wie die Münchner „tz“ am Dienstag berichtete, gilt der Deutsche als Favorit auf den Posten, der bis Sommer noch von Thomas Tuchel bekleidet wird. Im Rennen sei auch Brighton-Coach Roberto De Zerbi. Laut Bayern-Sportvorstand Max Eberl soll die Trainerentscheidung bis Ende April fallen.
Rangnick besitzt beim ÖFB einen Vertrag bis zum Ende der WM-Qualifikation Ende 2025, der sich bei einer Teilnahme an der Endrunde in Nordamerika automatisch bis Sommer 2026 verlängern würde. Im Kontrakt gibt es keine Ausstiegsklausel, daher wäre eine Ablösesumme fällig, sollten sich die Bayern tatsächlich auf den 65-Jährgen festlegen und auch Rangnick selbst einem Engagement in München zustimmen.
„Ralf Rangnick besitzt ein aufrechtes Vertragsverhältnis, dem ÖFB liegen keine Anfragen vor. Der volle Fokus ist auf die UEFA EURO 2024 gerichtet“, teile ÖFB-Sportdirektor Peter Schöttel der APA - Austria Presse Agentur mit. Der Nationaltrainer selbst betonte in den vergangenen Wochen im Zusammenhang mit dem FC Bayern stets, seine ganze Konzentration gelte der Vorbereitung auf die EM. Im Falle eines Abschieds von der ÖFB-Auswahl könnte er sein Bayern-Amt erst nach dem Turnier antreten.
Gute Bekannte Rangnicks arbeiten bereits bei den Bayern
Beim aktuellen Champions-League-Semifinalisten arbeiten derzeit einige gute Bekannte von Rangnick, so etwa Christoph Freund als Sportdirektor, Rene Maric als Coach der U19-Mannschaft sowie als „Teamleiter Trainerentwicklung & Spielphilosophie“, Richard Kitzbichler im Bereich Top-Talenteentwicklung und Leihspielerbetreuung sowie Jochen Sauer als Direktor der Nachwuchsentwicklung. Mit Eberl habe Rangnick bereits positive Gespräche geführt, zudem gelte der einflussreiche Aufsichtsrat Karl-Heinz Rummenigge als Befürworter, hieß es in dem „tz“-Bericht.
In Leipzig arbeitete Rangnick bereits mit dem aktuellen Bayern-Co-Trainer Zsolt Löw zusammen - ebenso wie mit dem derzeitigen Rapid-Coach Robert Klauß, der zu den Spekulationen sagte: „Wenn es so sein sollte, freue ich mich für Ralf und Bayern. Ich glaube aber, dass er sich aktuell hier sehr wohl fühlt und beim ÖFB gut aufgehoben ist.“
Die erfolgsverwöhnten Bayern verpassten in dieser Spielzeit erstmals seit 2012 die Meisterschaft, im DFB-Pokal scheiterte man bereits in der zweiten Runde an Drittligist Saarbrücken. Im Champions-League-Semifinale geht es gegen Real Madrid, doch selbst im Falle eines Titelgewinns in der „Königsklasse“ ist der Abgang von Tuchel im Sommer fix, wie der aktuelle Bayern-Trainer erst am Wochenende wieder bestätigte.
Drei Absagen gab es bereits für die Bayern
In den vergangenen Wochen wurden unter anderem Xabi Alonso, Julian Nagelsmann und Unai Emery als mögliche Tuchel-Nachfolger kolportiert. Der Meistertrainer bleibt jedoch in Leverkusen, Nagelsmann verlängerte als deutscher Teamchef, und Emery verlängerte am (heutigen) Dienstag seinen Kontrakt bei Aston Villa bis 2027.