Zypern ist für Österreichs U21-Fußball-Nationalteam auf dem Weg zur EM-Endrunde 2025 zum zweiten Mal zum Stolperstein geworden. Die ÖFB-Auswahl konnte dank eines Last-Minute-Ausgleichs am Dienstag in Ried zwar eine Niederlage noch verhindern, ließ mit einem 2:2 aber wie schon beim Auswärts-1:1 gegen den Underdog wertvolle Punkte in der Qualifikationsgruppe H liegen. Es war ein großer Rückschlag für die Truppe von Teamchef Werner Gregoritsch im Kampf um einen Top-Zwei-Platz.
Die Österreicher, für die David Riegler in der 99. Minute traf, sind weiter Dritter (8 Punkte). Leader Slowenien (12) führt die Tabelle an, Frankreich (9) folgt bei erst vier absolvierten Spielen dahinter. Gegen die Franzosen hatten Yusuf Demir und Co. im Herbst noch mit einem sensationellen Heim-2:0 in Ried aufgezeigt. Diesmal war die Innviertel Arena kein fruchtbarer Boden. Über weite Strecken konnte sich der Favorit vor 1400 Zuschauern in der Offensive, darunter auch der vom A-Team heruntergerückte Christoph Lang, wenig in Szene setzen. Dazu kamen Nachlässigkeiten in der Defensive.
„Wenn du zwei oder drei Schüsse aufs Tor kriegst und das sind Tore, sind das Fehler, die nicht passieren dürfen“, sagte Gregoritsch im ORF-Interview. Seine Truppe habe sich ungewohnt nervös präsentiert. Vor der Pause sei sie in der Offensive überhaupt nicht zurechtgekommen. Allgemein habe die Performance zu wünschen übrig gelassen. „Wir müssen spielerisch viel mehr Mittel haben. Heute war es von der Qualität des Fußballspielens nicht gut genug. So ehrlich muss man sein.“ Aufgegeben hat der Steirer den EM-Traum noch nicht. „Es wird sehr schwer, wir geben nicht auf“, verlautete Gregoritsch.
Zwei Scorer-Punkte für Yusuf Demir
Vor der Pause wurden nur Pascal Estrada (15.), Thierno Ballo (25.) und Matthias Braunöder (34.) gefährlich. Auf der anderen Seite ging nur ein Kopfball von Irodotos Christodoulou (32.) knapp daneben. Gleich nach Wiederbeginn gingen die Gäste in Front. Nach einem Konter traf der zu wenig attackierte Zanos Savva (52.) aus fast 20 Metern ins lange Eck. Nach einer Stunde kam Demir in die Partie und brachte Schwung. Der Schweiz-Legionär ging im Strafraum die Linie runter und seine Hereingabe lenkte Goalie Stefanos Kittos durch die eigenen Beine unglücklich ins Tor ab.
In der 90. Minute brachten die Hausherren nach einem Corner den Ball nicht weg und ließen dann auch noch Giannis Satsias aus den Augen, der in der Mitte vollendete. In den neun Minuten Nachspielzeit wurde Österreich gefährlicher als in den 90 Minuten zuvor. Nicolas Binder (93.), Demir (97.) und Estrada, der einen Abschluss des einschussbereiten Bernhard Zimmermann verhinderte (98.), vergaben, ehe Riegler per Kopf in der letzten Aktion nach Demir-Ecke noch erfolgreich war. Damit gab es ein Remis wie beim Test-1:1 am Freitag an selber Stelle gegen Dänemark.
Das nächste Qualispiel wartet erst am 6. September in Bosnien-Herzegowina. Die Ersten und die drei besten Zweiten der neun Gruppen qualifizieren sich fix für die EM in der Slowakei, die restlichen sechs Zweiten müssen ins Play-off.