Beim ATSV Wolfsberg lässt man nichts unversucht, das Gipfeltreffen gegen Velden (Freitag, 19 Uhr) zu einem Fußballfest zu veredeln. Die sozialen Medien werden mit Werbung für den Kärntner Liga-Kracher bespielt, der Verein unternimmt alles, um die Pestalozzistraße zum Beben zu bringen. Schließlich geht es nicht nur um die Tabellenführung, sondern wohl auch um die Herbstmeisterschaft. Obmann Otto Wegscheider hofft auf rund 500 Fans: „Neben dem sportlichen Erfolg ein weiteres Ziel für den Abend.“ Der dafür nicht unerhebliche Wetterbericht verspricht Erbauliches. ATSV-Sportchef Mario Romac zeigt sich kampfeslustig: „Velden ging als Favorit in die Meisterschaft. Wir haben aber bewiesen, dass wir nicht irgendwer sind.“ Tatsächlich blieben die offensivstarken Lavanttaler (32 Saisontreffer) den Seekickern hartnäckig auf den Fersen. Mittlerweile ist das Duo der Konkurrenz um neun Punkte enteilt. Über die Saison sieht Romac Velden weiter als Favoriten, heute Abend nicht: „Das sind die Matches, für die jeder Kicker lebt, genau für diese Momente arbeiteten wir so hart.“ Fehlen wird Pechvogel Mario Müller, der sich nach kurzem Comeback abermals verletzte. Gleich wie Thomas Wagner. Weder ATSV Wolfsberg noch das weitgehend komplette Velden bereiteten sich gezielt auf den Schlager vor.

Patrick Pfennich und der ATSV wollen sich gegen Velden die Herbstkrone sichern
Patrick Pfennich und der ATSV wollen sich gegen Velden die Herbstkrone sichern © Sobe

„Für mich ist es ein Spiel wie jedes andere“, sagt Velden-Trainer Marcel Kuster, der derzeit für die A-Trainer-Lizenz büffelt. „Aber die Spieler lesen natürlich die Tabelle, mir auch recht, sind sie halt noch ein Schäuferl mehr motiviert“, lächelt der Physiotherapeut, dessen Kollegen ATSV-Stürmer Bastian Rupp wieder auf die Beine verhalfen: „Basti war nicht direkt bei mir, mich freut es aber ungemein, dass er wieder trifft.“

Am Freitag soll er natürlich von der besten Defensive der Liga (nur neun Gegentreffer) gestoppt werden und nicht zum Zug kommen: „Wolfsberg ist gefährlich, wir spielen aber dennoch wie immer auf Ballbesitz und Balleroberung“, sagt Kuster.

Derby im Gailtal

Zum Derby SV Egg gegen Atus Nötsch passen in der aktuellen Runde der 1. Klasse B viele Redewendungen. David gegen Goliath ist wohl die akkurateste. Die Situationen der Vereine könnten in dieser Saison nicht unterschiedlicher sein. Der Atus Nötsch reist ungeschlagen an, während man sich in Egg in einer Krise befindet. Lediglich fünf Punkte konnte man aus elf Spielen mitnehmen. Egg-Trainer Thomas Warmuth: „Es ist gerade nicht einfach, die Mannschaft zu motivieren. Wir werden aber alles probieren, um die Nötscher zu ärgern. Es ist schwer zu erklären, warum es bei uns nicht läuft.“ Die Abgänge von jungen Spielern, die nach Dellach/Gail wechselten, führt Warmuth aber als Hauptgründe an. Beim Atus Nötsch läuft es seit Beginn der Saison wie am Schnürchen. „Wir wollen auch im letzten Spiel der Hinrunde ungeschlagen bleiben und mit einem Derbysieg die Tabellenführung festigen, um dem Aufstieg in die Unterliga wieder einen Schritt näherzukommen“, sagt Mario Skina und fügt an: „Wir werden sehen, ob wir den Faaker Lauf vom Vorjahr schaffen, machen uns aber keinen Druck.“

Sittersdorf will in Lavamünd überraschen

Mit dem bisherigen Verlauf der Saison ist man in Sittersdorf nicht zufrieden. Über den Sommer waren viele Spieler, wie es im Fußball-Unterhaus oft üblich ist, beruflich oder wegen Urlauben verhindert. „Eigentlich haben wir einen Platz unter den ersten fünf Teams angepeilt. Das wollen wir bis Juni auch erreichen. Mit zwei Siegen sieht es in der engen Tabelle gleich ganz anders aus“, sagt der sportliche Leiter der Sittersdorfer, Gerhard Kuchar. Aufgrund der neuen Unterliga Mitte steigen in dieser Saison bekanntlich mehr Mannschaften auf. Wenn Treibach und die WAC Amateure in der Regionalliga bleiben, spielen künftig bis zu fünf Teams dann eine Klasse höher. Kuchar: „Wenn die Möglichkeit besteht, würden wir in die Unterliga aufsteigen. Diese Chance wird es dann länger nicht geben.“ In Lavamünd will man jetzt positiv überraschen. Aus den letzten fünf Spielen holte man gegen diese Truppe vier Siege und ein Unentschieden. Kuchar: „Vom Dritten bis zum Vorletzten wird es eine ganz knappe Geschichte. Das Spiel am Nationalfeiertag startet um 15 Uhr.

Keeper Manuel Markoutz wird gegen Lavamünd Bestleistungen abrufen müssen
Keeper Manuel Markoutz wird gegen Lavamünd Bestleistungen abrufen müssen © Sobe

Gmünd will Tabellenrang eins verteidigen

Durch den Derbysieg von Matrei in Nußdorf übernahm Gmünd punktgleich mit beiden Osttirolern letzte Woche die Tabellenführung. Die Tordifferenz spricht zwar für die Konkurrenz, in der Dreier-Minitabelle haben aber die Künstlerstädter die Nase vorne. Jetzt geht es gegen den nächsten Verein aus dem Nachbarbezirk. Thal holte zuletzt neun Punkte aus vier Spielen. Trainer Rudolf Schönherr verspricht sich ein rassiges, körperbetontes Spiel. „Wir sind eine Truppe mit gutem Körperspiel, wie unser Gegner. Das wird eine fetzige Sache“, freut sich Schönherr. Gmünd bestreitet die Saison mit offenem Visier. 36 Tore stehen bereits auf der Habenseite, 10 davon gehen alleine auf das Konto von Juro Kovacic. „Auf den müssen wir aufpassen“, nickt Thal-Coach Bernd Feil, den Personalsorgen plagen. Dominik Kofler, die beiden Defensivmänner Blaz Bozic und David Walder fehlen fix. „Wir fahren dennoch nicht zum Kaffeetrinken nach Gmünd, das ist Meisterschaft, wir haben einen Spielplan und wenn wir den durchziehen, ist was möglich“, sagt der Trainer.