Sowohl der SC Weiz als auch der SV Lafnitz haben einen intensiven Transfersommer mit zahlreichen Zu- und Abgängen hinter sich. Beide Teams müssen elf neue Spieler integrieren. Das direkte Duell in der ersten Runde des ÖFB-Cups ist für beide Teams also auch eine Standortbestimmung. „Als Team sind wir dabei, uns zu finden, da wir viele personelle Wechsel im Kader hatten“, erklärt Neo-Lafnitz-Coach Saban Uzun. Für den Deutschen ist es sein erstes Pflichtspiel in Österreich.

Sein 61-jähriges Gegenüber Alois Hödl verfügt über mehr Erfahrung, ist in Weiz jedoch ebenfalls gerade damit beschäftigt, seine Mannschaft neu zu formieren: „Lafnitz und wir haben in der Transferzeit das Gleiche mitgemacht.“ Als Underdog kann man vor einem Cupfight zumindest spekulieren, dass man in Zeiten des Umbruchs bereits einen Schritt weiter ist. „Ich sehe es als Chance. Es kann ein Punkt sein, warum wir weiterkommen. Lafnitz ist natürlich der Favorit und wir der Außenseiter, aber meine Jungs sind topmotiviert“, so Hödl.

Uzun streicht die viel zitierten eigenen Cup-Gesetze hervor und verweist auf seine eigene Vergangenheit als Trainer der Frauenmannschaft des RB Leipzig: „2023 haben wir für Furore gesorgt und sind als Zweitligist ins Halbfinale des DFB-Pokals gekommen.“ Aus Weizer Sicht sei dieses Duell ein Highlight-Spiel: „Wir haben sie beobachtet. Es ist eine interessante und geschlossene Mannschaft, die guten Fußball spielt. Sie werden sich natürlich volle Kanne reinwerfen.“

Der 37-Jährige lebt noch nicht lange in der Oststeiermark, vermutet jedoch ob der geringen Distanz der beiden Kontrahenten: „Es ist ein Derby, die Stimmung wird hitzig sein. Wir werden alles in die Waagschale werfen müssen. Aber unser Ziel ist natürlich, dass wir in die nächste Pokal-Runde einziehen.“

Es gilt abzuwarten, wie hitzig es abseits des Rasens tatsächlich wird. Hödl hofft, dass das Weizer Publikum trotz Urlaubszeit zahlreich ins Stadion pilgert. Der Derby-Charakter sei jedenfalls zusätzlicher Ansporn: „Man kennt sich. Das Derby ist das Salz in der Suppe, das hoffentlich dazu beiträgt, dass wir das Spiel gewinnen“, so der Coach, für den es nur eine Devise gibt: „Im ÖFB-Cup gibt es nur weiterkommen oder rausfliegen. Unser Ziel ist auch als Außenseiter natürlich, dass wir weiterkommen.“ Es wäre ein gelungener Start in eine Saison, in der Weiz in der Regionalliga Mitte einen Platz im ersten Drittel anstrebt.