Austria Lustenau ist Herbstmeister in der Fußball-Erste-Liga. Die Vorarlberger feierten am Freitag nach zweimaligem Rückstand einen verdienten 4:2-(1:2)-Sieg in Wattens. Mann des Spiels war Raphael Dwamena mit drei Treffern und einem Assist. Der 21-jährige Stürmer aus Ghana hält schon bei 15 Saisontoren. Erster Lustenau-Verfolger ist nun mit zwei Punkten Rückstand der LASK nach einem 4:1 in Horn.
Auch der bisherige Tabellenzweite Liefering traf wie die beiden anderen Spitzenteams auf einen Aufsteiger, musste sich aber beim Schlusslicht Blau Weiß Linz mit einem 1:1 begnügen. Damit liegen die nicht aufstiegsberechtigten Salzburger bei Meisterschafts-Halbzeit drei Zähler hinter der "Ländle"-Austria. Kapfenberg folgt nach einem 1:0-Sieg beim FAC drei weitere Punkte dahinter auf Platz vier.
Zwei Schüsse, zwei Tore
Wattens war in der ersten Hälfte gegen das mit Abstand beste Auswärtsteam der Liga extrem effizient, da die einzigen beiden Schüsse der Tiroler aufs Tor auch im Netz landeten. Bereits nach etwas mehr als einer Minute kam der kroatische Legionär Drazen Kekez nach einem Eckball von Benjamin Prantner mit einem Schuss aus der Drehung zu seinem Premierentreffer in Österreichs zweithöchster Klasse.
20 Minuten später erzielten die klar dominierenden Lustenauer den überfälligen Ausgleich: Nach einer Flanke von Bruno Souza vollendete Dwamena per Kopf ins kurze Eck (22.). Doch Florian Toplitsch, der den Ball aus vollem Lauf von der Strafraumgrenze unter die Latte knallte, sorgte für die neuerliche Führung der Gastgeber, die damit auf dem besten Weg schienen, ihre Heimserie von sechs Spielen ohne Niederlage (zwei Siege, vier Remis) zu prolongieren.
Nach der Pause folgte ein Kurzauftritt von Michael Steinlechner, der für den Gelb-Rot gefährdeten David Zimmerhofer eingewechselt wurde, jedoch nach nur 17 Minuten nach einem Foul an Dwamena wegen Torraubs des Feldes verwiesen wurde. Ein schwerer Patzer von Tormann Ferdinand Oswald, der den Ball bei einer Flanke fallen ließ und Dwamena servierte, führte zum Ausgleich (70.). Nach einer Flanke von Mario Bolter machte der Westafrikaner per Drehschuss seinen Triple-Pack perfekt (82.) und legte dann noch zum Drüberstreuen den Treffer von Bruno zum Endstand auf (84.).
LASK ist gleich überlegen
Der LASK sorgte beim Gastspiel in Horn sehr schnell für klare Verhältnisse. Nach einer Flanke von Thomas Mayer köpfelte Dimitry Imbongo völlig unbedrängt aus kurzer Distanz zum 1:0 ein (14.). Nur acht Minuten später folgte ein ganz ähnliches Kopfballtor von Felix Luckeneder nach einem Eckball von Peter Michorl (22.). In beiden Szenen beging die Horner Abwehr folgenschwere Stellungsfehler, wobei auch Schlussmann Shuichi Gonda keine gute Figur machte.
Nach dem Anschlusstreffer von Miroslav Milosevic (54.) keimte bei den Hornern ganz kurz Hoffnung auf, doch postwendend stellte Fabiano nach Pass von Rene Gartler den alten Zwei-Tore-Abstand wieder her. Danach hatten die Linzer keine Probleme mehr, auch weil sich die Gastgeber selbst schwächten. Milan Bortel flog wegen einer als Tätlichkeit geahndeten Aktion gegen Reinhold Ranftl in der 72. Minute vom Platz. Den vierten LASK-Treffer besorgte Rajko Rep nach einem schweren Patzer von Gonda (88.), der Sieg der Gäste hätte aber eigentlich sogar noch höher ausfallen müssen.
Liefering nur Unentschieden
In Linz brachte Mergim Berisha die Gäste aus Liefering nach einer knappen halben Stunde mit einem satten Schuss von der Strafraumgrenze in Führung. Thomas Goiginger spitzelte den Ball in der 62. Minute im Fallen zum verdienten Ausgleich. Damit ist Blau Weiß unter Trainer Klaus Schmidt weiter ungeschlagen (ein Sieg, fünf Remis), wobei die jüngsten fünf Matches allesamt remis endeten. Liefering ist seit 13 Partien gegen Aufsteiger ungeschlagen.
In Wien-Floridsdorf hatte FAC-Stürmer Adrian Grbic bei zwei Freistößen Pech. Knapp vor der Pause knallte der Ball ans Lattenkreuz (43.), kurz nach der Pause landete er im Tor (50.). Da diesmal aber ein indirekter Freistoß angezeigt war, zählte der Treffer regelkonform nicht. Kapfenberg-Matchwinner war Dominik Frieser, der nach Stanglpass von Maximilian Ritschter den Ball über die Linie drückte (66.).
Es war der vierte Sieg en suite der Steirer über die nun schon acht Partien sieglosen Floridsdorfer. Im Abstiegskampf liegt Schlusslicht Blau Weiß Linz damit nur noch einen Punkt hinter Horn, zwei Zähler fehlen auf den rettenden achten Platz, den der FAC weiter innehat.