Wenn Kapfenberg heute in Lafnitz aufläuft, dann ist es für Florian Prohart ein besonderes Spiel. Erst im Sommer hat der Kärntner die Lafnitzer Richtung Falkenhorst verlassen. „Ich war lange Jahre in Lafnitz, da macht man sich die Entscheidung nicht leicht“, sagt Prohart. Im Sommer 2018 ist Prohart von den WAC Amateuren nach Lafnitz gewechselt. Und daher kennt Prohart den engen Platz in Lafnitz wie seine Westentasche. „Wir nehmen das Spiel mehr als ernst, weil Lafnitz sehr gut ist. Die Ergebnisse täuschen“, sagt Prohart. Die Kapfenberger sind Zweiter der Tabelle, Lafnitz Vorletzter. „Dass es so rennt hat sich keiner gedacht“, sagt Prohart. Und er bedient das Phrasenschwein: „Wir denken von Woche zu Woche, von Spiel zu Spiel.“

Der Wechsel kam für den zentralen Mittelfeldspieler zum optimalen Zeitpunkt. „Ich wollte den nächsten Schritt machen und hatte bei den Gesprächen mit dem Trainer ein sehr gutes Gefühl“, sagt der Kärntner. Ein Gespräch ist in besonderer Erinnerung: „Da erzählt er mir am Tag vor dem Cup-Spiel, dass ich mehr Verantwortung übernehmen soll und lauter werden soll am Feld.“ Prohart hat sich da zunächst nichts dabei gedacht. Bis Ismael Atalan den 25-Jährigen fragt, ob er sich das Amt des Kapitäns vorstellen könne. Prohart konnte. „Das war auch für mich überraschend. Ich weiß, dass es unüblich ist, dass das Amt ein Neuzugang ausübt“, sagt Prohart. Aber: „Der Trainer hat es vor der Mannschaft dann damit begründet, dass er einen neuen Ruck in der Mannschaft haben will.“

Den größten Pluspunkt der Falken sieht Prohart im Zusammenhalt. „Einfach wie wir auftreten, es ist niemand hervorzuheben.“ Zuletzt haben die Wechselspieler zwei Mal die Partie zugunsten der Kapfenberger entschieden. Einen Star sucht man in Kapfenberg vergebens. „Der würde auch nicht zu uns passen, sondern eher schlechte Stimmung bringen“, sagt Prohart, der die familiäre Atmosphäre im Verein genießt.