Lange Zeit sah es im Spitzenspiel der 2. Liga so aus, als könnte der GAK den Bregenzer Abwehrriegel nicht knacken. In der 77. Minute bugsierte Daniel Maderner den Ball nach einem Gestocher im Strafraum der Gäste aber doch noch über die Linie, schoss sich mit seinem siebenten Ligatreffer wieder an die Spitze der Torschützenliste und seine Rotjacken zu einem satten Vorsprung von acht Punkten auf den Tabellenzweiten aus dem Ländle.

Noch nie hatte ein Tabellenführer in der zweithöchsten Spielklasse in diesem Jahrtausend nach zehn Spieltagen einen so hohen Vorsprung auf die Konkurrenz, zuletzt hatte Bad Bleiberg 2001/02 mit sieben Zählern Abstand einen annähernd so großen Polster – am Saisonende reichte es dennoch nur zu Platz drei. Für die Athletiker soll es in dieser Saison freilich ein anderes Ende nehmen. „Keiner will sich das nehmen lassen“, sagte Goldtorschütze Maderner nach dem Spiel. „Wir werden genau so weitermachen, es wird keinen Stopp geben – und wenn wir es so durchziehen, wird es am Ende auch reichen, da bin ich mir sicher.“

Auf neu verlegtem Grün in der Merkur-Arena hatte Markus Rusek in einer chancenarmen ersten Spielhälfte jeweils per Kopf die besten Gelegenheiten (12., 43.). „Es war eine brutal zähe Partie, wir haben gewusst, dass sie Beton anrühren werden“, sagte Maderner. „Die einen können nicht, die anderen wollen nicht“, hörte man zur Halbzeit im Stadion. „Wir wollten nicht ins Risiko gehen“, sagte Trainer Gernot Messner. „Wir haben gewusst: Wenn wir gegen Bregenz 0:1 hinten sind, wird es schwer – und so hat es auch ausgeschaut.“

Nach der Halbzeitpause überstand der GAK „fünf damische Minuten“ (O-Ton Messner), Torhüter Jakob Meierhofer war zweimal zur Stelle. Insgesamt drückten die Steirer vor 3813 Besuchern auf den Führungstreffer, vergaben aber etliche Chancen und mussten sich am Ende erneut bei ihrem Torhüter bedanken. Da kamen die Vorarlberger mit nur acht Feldspielern (Adriel und Dario Barada sahen beide in der 87. Minute Gelb-Rot) nochmals zur großen Ausgleichschance, Meierhofer agierte gegen den Bregenzer Toptorschützen Lukas Brückler (vier Tore) aber erneut hellwach (89.). „Ich schaue nie auf die Uhr, man muss immer im Moment sein, egal ob in der zweiten oder in der 90. Minute“, sagte Meierhofer. So geht der GAK nach dem ersten Saisondrittel als absoluter Favorit auf den Aufstieg in die Länderspielpause. Trainer Messner erinnert aber an Bad Bleiberg: „Im Oktober ist noch keiner Meister geworden.“

Sturm II stellte im Duell Steiermark gegen Vorarlberg auf 2:0. Die Grazer setzten sich in Dornbirn mit 3:2 durch, feierten somit den zweiten vollen Erfolg in Serie und verließen die Abstiegsränge. „Mit diesen beiden Erfolgserlebnissen sind wir in dieser Meisterschaft angekommen“, sagte auch Sturm-Geschäftsführer Andreas Schicker erfreut. „Jetzt ist auch wieder bei jedem Spieler diese extreme Energie zu spüren. Das habe ich zuvor etwas vermisst. Besonders Amady Camara nützt seine Chance Woche für Woche und zeigt starke Leistungen.“