Mit einem 3:0 über Krottendorf haben die GAK-Frauen gestern Abend vier Runden vor Schluss in beeindruckender Manier den Meistertitel in der Frauen-Landesliga fixiert. So richtig zum Feiern war den 4831 Fans in der Merkur-Arena – so viele wie noch nie in dieser Saison – aber nicht zumute, als die Meisterinnen kurze Zeit später in Liebenau in der Halbzeitpause ihre wohlverdiente Ehrenrunde drehten.
Zu diesem Zeitpunkt lag die Männer-Kampmannschaft im Spitzenspiel der 25. Runde in der 2. Liga gegen BW Linz nämlich schon mit demselben Spielstand zurück. Als Ronivaldo kurz zuvor einen viel zu kurz geratenen Rückpass von Michael Lang bestraft und zum 3:0 über Jakob Meierhofer gelupft hatte, war klar: Für den Aufstieg in die Bundesliga braucht es in den verbleibenden fünf Runden ein rotes Fußballwunder. Auf Blau-Weiß fehlen den Rotjacken nun vier Punkte, St. Pölten kann heute in Dornbirn auf fünf davonziehen.
Tief in der sechsminütigen Nachspielzeit der ersten Spielhälfte war es, da schnürte Ronivaldo – mit nunmehr 16 Treffern Führender der Torschützenliste – seinen Doppelpack. Diese lange Draufgabe war nötig, weil Schiedsrichter Arnes Talic beide Teams nach einer halben Stunde für gut fünf Minuten in die Kabinen schickte. Das aus dem Grund, weil die „Fans“ aus dem Linzer Auswärtsblock auch nach Aufforderung zur Unterlassung von Stadionsprecher Mathias Pascottini weiterhin Böller Richtung Spielfeld warfen. Schon in der Anfangsphase hatte es auch vor der Kurve der Grazer Fans geknallt.
Zum Zeitpunkt der Unterbrechung ist es bereits 2:0 für die Gäste gestanden, kein Wunder, dass BW-Trainer Gerald Scheiblehner wenig Verständnis für die eigenen Fans zeigte. Michael Brandner brachte Blau-Weiß in der 13. Minute vom Elfmeterpunkt in Front, zuvor hatte Marco Perchtold Christoph Schösswendter am Arm zu Boden gezogen. Für ein ähnliches Vergehen an Lenn Jastremski gab es eine halbe Stunde später keinen Pfiff. In der 27. Minute spielte Ronivaldo einen Doppelpass mit Fally Mayulu und schloss per Halbvolley wuchtig ab. Wie schon beim Elfmeter war Meierhofer mit der Hand am Ball, dieser war aber wie auch Ronivaldos Aufsetzer zu scharf geschossen.
Im zweiten Durchgang präsentierte sich der GAK dem Gegner ebenbürtiger, die Linzer – in der ersten Hälfte eine Klasse stärker – sich für eine Aufholjagd jedoch zu abgebrüht.