Mit einer Bob-Marley-Choreographie stimmten sich die GAK-Fans auf das „kleine“ Derby gegen Sturm II ein, nach dem Spiel war von jamaikanischer Grundgelassenheit auf beiden Seiten wenig übrig. „Zurzeit ist es schwierig, es rennt nicht so, wie wir wollen, in der zweiten Halbzeit waren wir irgendwie müde“, sagte der umtriebige Paolo Jager, der aufseiten der Rotjacken auf der für ihn ungewohnten Stürmerposition der beste Mann am Platz war, gefrustet. Nachdem er den Assist zum 1:0 durch Thorsten Schriebl (43.) gegeben hatte, ließ er kurz vor Schluss den Lucky Punch liegen.
Somit blieb es vor 3509 überwiegend in Rot gekleideten Fans beim 1:1, Paul Komposch glich noch vor der Halbzeit nach einem Eckball per Kopf postwendend aus (45.). „Ein Tor gegen den GAK ist immer superschön, wenn man ein Sturm-Spieler ist“, sagte der Verteidiger. „Es sind dennoch zwei verlorene Punkte, deshalb kann ich mich nicht wirklich freuen über mein Tor. Wir waren über weite Strecken des Spiels die bessere Mannschaft.“ Denn obgleich der GAK die zwingenderen Möglichkeiten hatte, waren die Jung-Blackys spielbestimmend, standen sich aber zumeist selbst im Weg.
So auch direkt nach Wiederanpfiff: Sturms Zweier-Garnitur nahm das Momentum mit und igelte den GAK um den eigenen Strafraum ein, Markus Rusek fuhr bei einem Abschluss von Vincent Trummer die Hand aus – Elfmeter. Christoph Lang trat an, schoss halbherzig und -hoch, Jakob Meierhofer parierte. „Das nehme ich auf mich“, sagte der Stürmer, der wie sein Trainer Thomas Hösele („Jeder hat gesehen, dass viel mehr drinnen gewesen wäre“) dem Sieg nachtrauerte: „Im Endeffekt muss man mehr rausholen.“ Auch GAK-Trainer Gernot Messner wusst, den Punkt einzuordnen: „Das Unentschieden nehmen wir gerne mit, das war keine gute Leistung von uns.“
Lafnitz hat ohne den erkrankten Trainer Philipp Semlic und trotz des Wissens des freiwilligen Abstiegs gegen Rapid II einen verdienten 1:0-Sieg gefeiert. Die Oststeirer spielten bissiger und beherzter.