Für den GAK, bei dem nach der Trennung von Trainer Gernot Plassnegger zum zweiten Mal Ralph Spirk interimistisch an der Seitenlinie stand, startete die Auswärtspartie auf der Dornbirner Birkenwiese ideal. Ausgerechnet nach Vorlage von Comebacker Gerald Nutz köpfelte Marco Gantschnig zur frühen Führung ein und unterstrich damit seinen Status als torgefährlichster Verteidiger der Liga (6 Tore).
Im weiteren Spielverlauf wurde Torhüter Jakob Meierhofer zur zentralen Figur beim GAK, der zu wenig gegen den Tabellenvorletzten unternahm. Nach einem unnötigen Foul von Pedro Felipe im Strafraum war der Goalie zunächst gegen Anes Omerovic im richtigen Eck (21.), bei einem abgefälschten Schuss vier Minuten später packte er auf der Linie einen tollen Reflex aus. Kurz vor dem Pausenpfiff machten nochmals die Grazer durch Felipe auf sich aufmerksam, der nach schöner Vorarbeit von Mamadou Sangare mit einem Schuss aufs kurze Eck am Torhüter scheiterte.
Nach Seitenwechsel bewahrte Meierhofer den GAK mit einer starken Fußparade neuerlich vor dem Ausgleich. Und dann erhöhten die Gäste doch. Der zur Halbzeit eingewechselte Lukas Gabbichler legte gut auf den völlig frei stehenden Sangare zurück, der Maximilian Lang mit einem flachen Schuss gegen die Laufrichtung bezwingen konnte (68.). Nach einer etwas kuriosen Aktion nach einem Einwurf machte es Sebastian Santin noch kurz spannend (80.), letztlich waren dem GAK nach zuletzt zwei Pleiten die drei Punkte sicher.
"Der Sieg war hat erkämpft in einer Situation, wo es extrem wichtig war", zeigte sich Sportdirektor Dieter Elsneg nach dem Spiel erleichtert. "Es hat jeder den letzten Tropfen Schweiß reingehauen." Mehr als nur Schweiß hat Stephan Palla auf dem Platz gelassen, der früh blutüberströmt für Benjamin Rosenberger ausgewechselt werden musste (17.). "Es scheint, nur eine Quetschwunde zu sein und nichts Knöchernes. Er wurde bereits im Krankenhaus genäht."
Shabanhaxhaj-Doppelpack sichert KSV Auswärtssieg
Kapfenberg erwischte in Wien-Favoriten einen ungünstigen Start und geriet nach zehn Minuten in Rückstand. Sekou Sylla attackierte zweimal schlecht, Torhüter Christopher Giuliani konnte den Abschluss nur abklatschen lassen und Tristan Haamond staubte zum 1:0 für die Young Violets ab. Dass die Falken aktuell gut drauf sind, bewies Dardan Shabanhaxhaj nur eine halbe Minute später, als er eine Riesenchance auf den Ausgleich zunächst noch ausließ.
Binnen fünf Minuten drehte die KSV aber das Spiel. Christoph Graschi erkämpfte sich den Ball, Shabanhaxhaj legte ein Solo über das halbe Feld hin und schloss mit einem präzisen Schuss ins lange Eck zum 1:1 ab (23.). Nachdem Veilchen-Torhüter Sandali Conde wenig später einen Eckball fallen gelassen hatte, drückte Christoph Pichorner den Ball zur Führung über die Linie. Nach der Pause musste sich Giuliani nach einem Mester-Freistoß noch auszeichnen (48.), Shabanhaxhaj besorgte nach schöner Ballstafette die Vorentscheidung (53.).
"Ich bin überglücklich, dass ich zum Erfolg beitragen konnte", sagte der Doppeltorschütze nach dem Spiel. "Wir haben uns toll zurückgekämpft." Die zweite Wien-Reise binnen drei Tagen nach dem Cup-Aus gegen den FAC hat sich für die KSV somit gelohnt. "Es war ein ganz wichtiger Erfolg für die Moral der Mannschaft", sagte Trainer Abdulah Ibrakovic. "Die Beanspruchung in der letzten Woche war sehr hoch, umso beachtlicher ist, was die Mannschaft gezeigt hat."