Die herbe 0:5-Pleite in Linz gegen Blau-Weiß ist noch keine halbe Woche alt, da wartet auf den GAK bereits das nächste Kräftemessen mit einem oberösterreichischen Klub. Es sind dies zum Großteil eher unliebsame Begegnungen für die von Gernot Plassnegger trainierte Elf, konnten die Grazer doch nur zwei der letzten zwölf Partien - Freundschaftsspiele inklusive - gegen Klubs aus Oberösterreich gewinnen.
"Ich habe eigentlich immer gerne gegen die Oberösterreicher gespielt, deshalb schreckt mich die Statistik ein bisschen", meint Dominik Hackinger. "Wir sollten aber gar nicht so viel daran denken, gegen wen wir spielen, sondern auf uns schauen. Immer wenn wir in dieser Saison 100 Prozent abgerufen haben, sind wir gut gefahren und haben gepunktet."
Hackinger nach Corona-Erkrankung wieder im Training
Für den gebürtigen Oberösterreicher kommt ein Einsatz gegen die Juniors OÖ (18.30 Uhr) nach seiner Corona-Erkrankung wohl noch zu früh, wird aber bereits im Kader aufscheinen. "Die ersten Tage ist es mir nicht so gut gegangen, jetzt bin ich wieder voll genesen", sagt Hackinger, der dem GAK in den vergangenen drei Spielen nicht zur Verfügung gestanden war. "Das Gute war, dass ich nicht ganz alleine daheim war, weil es meine Freundin auch erwischt hatte."
Am gestrigen Dienstag endete Hackingers Zeit in Quarantäne, der 32-Jährige hofft, spätestens für das Spiel gegen die Rapid Amateure am 23. April wieder "voll am Start" zu sein. "Ich muss jetzt einmal schauen, wie es mir körperlich geht", meint Hackinger, der gestern erstmals wieder ins Training einstieg. "Als ich laufen war, hat es sich schon bemerkbar gemacht, dass ich zuvor am Tag nur 100 Schritte in meiner Wohnung habe gehen können."
GAK steht vor einer "richtungsweisenden Phase"
Ohne Hackinger verpasste es der GAK am Sonntag in Linz einmal mehr, nach dem 4:1-Sieg gegen Amstetten nachzulegen. "Natürlich hat es nach dem Amstetten-Spiel wie immer Euphorie gegeben", meint Hackinger. Trainer und Sportdirektor bekrittelten nach der Auswärtsniederlage die fehlende Konstanz, zwei volle Erfolge in Serie gelangen den Rotjacken zuletzt im Oktober. "Natürlich fällt uns das auf", sagt auch Hackinger. "Aber wir sind noch immer vorne dabei, das sagt relativ viel über die Liga aus. Es tut sich scheinbar jeder schwer. Die Qualitätsunterschiede sind sehr gering, es kommt auf die Tagesform an."
Wollen die Steirer noch ein Wörtchen um den Aufstieg mitreden, braucht es wohl spätestens jetzt den Start einer kleinen Serie. Zudem am Sonntag das direkte Duell mit Austria Klagenfurt vor der Tür steht. "Wenn wir in den nächsten zwei Spielen sechs Punkte machen, sind wir bis zum Schluss dabei", sagt Hackinger, der von einer "richtungsweisenden Phase" spricht. "Aber wir stehen auf dem sechsten Platz, das ist genau das, wo wir hinwollten - ins vordere Drittel."
Hackinger hofft zum Abschied auf Fans
Eine richtungsweisende Phase steht Hackinger auch in seiner persönlichen Laufbahn bevor. "Ich habe mich entschieden, dass ich meine Profi-Karriere nach der Saison beenden werde", bestätigt der 32-Jährige nach fünf Jahren beim GAK das Ende seiner Spielerlaufbahn. "Das ist ligaunabhängig, eine private Lebensentscheidung. Ich möchte mich verändern und auf den nächsten Lebensabschnitt konzentrieren." Die Verantwortlichen konnten Hackinger, der im Oktober sein Master-Studium in Weiter- und Erwachsenenbildung abgeschlossen hatte, demnach nicht überzeugen, noch ein Jahr dranzuhängen. "Es kann aber sein, dass ich in einer anderen Form beim Verein bleibe", lässt der Mittelfeldspieler seine Zukunft noch offen.
Zum Abschluss seiner Karriere hat Hackinger, der nach der Saison für eineinhalb Monate verreisen wird, "um einen Neustart zu setzen", noch ein paar Wünsche offen. "Ich möchte, nachdem mir durch Corona schon drei Spiele genommen worden sind, die letzten Partien fit und erfolgreich bestreiten. Es wäre natürlich der Hammer, wenn wir noch vorne reinrutschen", sagt Hackinger. "Der absolute Traum wäre es aber, wenn bei den letzten Spielen Fans rein dürften. Das ist etwas, was mich schon schmerzt, nachdem ich doch so lange beim Verein war und mich jetzt ohne Fans verabschieden muss. Ich glaube zwar nimmer daran, aber träumen darf man ja."