Für die Fußballklubs in der Bundesliga und der 2. Liga sind die Maßnahmen nicht neu. Sämtliche Hygienekonzepte wurden bereits im Zuge des Ausbruchs der Corona-Pandemie im Frühjahr erarbeitet und werden stetig umgesetzt. Und auch Geisterspiele sind bekannt. Beim SK Sturm schrillen die Alarmglocken. Wirtschaftlich ist es für die Schwarz-Weißen wie für jeden anderen Sportklub in Österreich eine enorme Herausforderung. Für Wirtschafts-Geschäftsführer Thomas Tebbich rückt aber auch die Fan-Thematik immer mehr in den Fokus eines möglichen nachhaltigen Schadens. "Ich weiß nicht, ob wir je wieder 3000 oder 3500 Fans auf der Nordtribüne sehen werden. Der eine oder andere ist auf den Geschmack gekommen, etwa am Wochenende mit der Familie wandern zu gehen", sagt Tebbich. Die Identifikation mit dem Klub geht langsam verloren. Beim TSV Hartberg wird man wie bisher alles Maßnahmen mittragen, die die Bundesregierung vorgibt. "Es gibt ohnehin keine andere Varianten. Also heißt es jetzt: Nicht jammern und das Beste aus dieser äußert schwierigen Situation machen", saht Hartberg-Obmann Erich Korherr.
Wie lange und wann fließt Geld?
Bei den steirischen Klubs der 2. Liga steht die wirtschaftliche Problematik im Mittelpunkt. "Aufgrund der aktuellen Infektionszahlen ist die Maßnahme der Geisterspiele verständlich", sagt GAK-Manager Matthias Dielacher. Die finanzielle Lage wird dadurch allerdings erneut verschärft. "Einige Monate kommen wir noch durch. Aber dann wird es eng. Wir haben mit Zuschauern budgetiert. Fallen diese Einnahmen weg, wird es immer schwieriger für uns. Ich hoffe auf den Fond. Das Überleben vieler Klubs hängt davon ab, wie lange und wann das Geld fließt. Kommt es in drei Jahren, wird es für viele zu spät sein", sagt Dielacher.
Kapfenberg-Boss Erwin Fuchs wird bei der Bundesliga vorstellig werden, dass den Klubs die Kosten für die Covid-19-Testungen "zur Gänze rückerstattet werden. Wir liegen derzeit knapp bei 100.000 Euro Mehrkosten und das bei einem Jahresbudget von einer Million Euro. Das kann sich nicht ausgehen", sagt Fuchs.
Beim SV Lafnitz sind die wirtschaftlichen Einbußen das eine, die Testungen das andere. "Einiger meiner Spieler gehen in die Schule bzw. arbeiten. Diese Personen kann man schwer isolieren. Wir tun unser Bestes. Der gesamte Verein wird zweimal in der Woche getestet. Dennoch kann immer etwas passieren", sagt Lafnitz-Trainer Philipp Semlic. Und Dielacher merkt an: "Das Coronavirus schwebt wie ein Damoklesschwert über den Vereinen. Wenn dir plötzlich fünf Leistungsträger ausfallen, greift die Pandemie in die Meisterschaft ein."