Mit einem Sieg (5:1 bei den Young Violets) und einem Remis (2:2 gegen den FAC) ist Horn in die neue Spielzeit gestartet und kam so als Zweiter nach Graz zum GAK. Dabei haben die Niederösterreicher einen regelrechten Umbruch im Sommer durchlaufen. 18 neue Spieler wurden in die Kampfmannschaft geholt, nur drei davon kamen aus dem eigenen Nachwuchs. Beachtlich ist, dass der gesamte Kader der Horner (Schnitt 22,1) um 2,5 Jahre jünger ist, als der des GAK und der Marktwert (laut Transfermarkt.at) mit 2,93 Millionen Euro auch deutlich unter dem der Athletiker (3,7 Mio.) liegt. Die anderen Steirer: Lafnitz siegte gegen Liefering 2:0, Kapfenberg verlor bei den Juniors OÖ 0:1.
GAK-Trainer David Preiß reagierte auf den offensichtlich spielfreudigen Gegner mit zwei Änderungen – notgedrungen, denn Philipp Schellnegger war nach seinem Ausschluss im zweiten Spiel gesperrt. Für ihn rückte Alexander Bauer ins Mittelfeld, Lucas Barbosa wurde im Sturm durch Alexander Rother ersetzt.
Bereits vor dem Spiel kam es zu großer Verwunderung, denn der zuletzt noch tadellose Rasen der Merkur-Arena ähnelte eher einem Fleckerlteppich als einem edlen Fußballuntergrund. Zurückzuführen soll das auf einen Pilz sein, der vom Platz des FAC seinen „Siegeszug“ angetreten hat. Einer, der es wissen muss, sagte aber „Bespielbar.“ Österreichs Aushänge-Referee Stefan Messner war als Beobachter in Liebenau. „Auf diesem Rasen kann gespielt werden. Auch international, aber mit einer Strafe. Unbespielbar ist ein Platz nur, wenn sich der Ball etwa verspringt. Das ist hier nicht der Fall.“ Da wird der WAC durchschnaufen. Die Kommissionierung für die Europa League war in der Vorwoche und da war noch alles pipifein.
Auf dem Rasen herrschte weitestgehend eine Pattsituation, große Szenen blieben lange aus. Die erste dicke Möglichkeit der Grazer hatte Rother in der 20. Minute. Der Kopfball nach einer Ecke ging vorbei. Sieben Minuten später schoss Rosenberger aus kurzer Distanz drüber. Der GAK war nun gefährlicher. In der 30. Minute versuchte es Gerald Nutz mit einem Freistoß von der rechten Seite direkt.
In der 37. Minute musste sich GAK-Keeper Patrick Haider strecken. Ein Freistoß aus gut 30 Metern von Mario Stefel hätte famos in das Kreuzeck gepasst. Der folgende Eckball brachte nichts ein. Haider hatte nicht viel zu tun, wenn war er aber hellwach. Auch in der 45. Minute. Da brannte nach einem weiten Ball der Hut. Ercan Kara nahm den Ball perfekt mit und zog ab. Der Keeper war unten und parierte zum Pausenpfiff.
Preiß wechselte zur Pause Lucas Barbosa für Rother ein und in der 51. Minute hielt es keinen GAK-Fan mehr auf seinem Sitz. Kapitän Marco Perchtold lag im Strafraum. Schiedsrichter Walter Altmann ließ die Pfeife aber stecken. Kurz darauf schrammte ein Kopfball von Lukas Graf nur knapp am Tor vorbei. Der GAK war frischer aus der Kabine gekommen. Das Abendrot über dem Plabutsch schien die Geister bei den Grazer beflügelt zu haben. Ein Lochpass von Barbosa auf Dominik Hackinger war ums Kennen zu lange (61.).
Zu einer Schrecksekunde kam es in der 74. Minute. Der bis dahin tadellose Haider krümmte sich nach einem Zusammenstoß vor Schmerzen. Er wurde auf dem Feld behandelt und stand unter dem Applaus der Fans auf.
Applaus gab es auch nach der Partie. Die "Rotjacken" blieben im zweiten Zweitligaspiel in Serie ungeschlagen, auch, wenn beim 0:0 gegen Horn etwas mehr drinnen gewesen wäre.