Endlich war er da, der langersehnte Moment, und Kapitän Marco Perchtold durfte den „Meisterschild“ in die Luft stemmen. Zuvor bot der GAK, der bereits Anfang Mai den Bundesliga-Aufstieg fixiert hatte, zum Abschied aus der 2. Liga nochmals ein Tor-Spektakel und siegte vor 8598 Fans – so viele wie nie zuvor bei einem Zweitliga-Spiel des GAK – gegen Kapfenberg mit 4:2. „Wir wollten die Fans für die unglaubliche Saison belohnen“, sagte Thorsten Schriebl, der zur Führung traf. „Mir tut es für die 2. Liga ein bisschen leid, ich weiß nicht, ob solche Fans überboten werden können.“ KSV-Auch Interimstrainer Matthias Puschl, der mit seinem Team sportlich den Klassenerhalt schaffte, gratulierte zum Grazer Erfolg: „Sie machen aus vier Chancen vier Tore, das ist meisterhaft.“

Die Party – die nächste im Feiermarathon – hatte bereits um 12 Uhr am Freiheitsplatz begonnen, von dem aus die Fans gemeinsam nach Liebenau marschiert waren. Vor Spielbeginn drehten ehemalige Spieler von der 1. Klasse bis hinauf zur 2. Liga unter tosendem Applaus eine Ehrenrunde und die Kurve feierte gemeinsam mit „Richi“ Wemmer, Ali Ivanescu und Co. In der Halbzeitpause ließ sich die Frauen-Mannschaft des GAK, die sich den Landesliga-Meistertitel gesichert hatte, gemeinsam mit den Nachwuchs-Teams abfeiern. Der Applaus ging nahtlos in die zweite Spielhälfte über: Spieler der Saison Daniel Maderner erzielte seinen 15. Saisontreffer, die Torjägerkrone blieb ihm aber verwehrt.

Von der Party direkt ins „Trainingslager“

„Bundesliga, Bundesliga“ skandierten die Fans in der Schlussphase des Spiels. Levan Eloshvilis Tor zum Endstand in der Nachspielzeit („einer der schönsten Momente in meinem Leben“) ließ dann endgültig alle Dämme brechen. Freudentränen flossen ebenso wie Bier, alle lagen sich in den Armen. „Man weiß zwar, dass der Moment kommt, aber emotional vorbereiten kann man sich darauf trotzdem nicht“, sagte Obmann René Ziesler, der Trainerteam und Sportdirektor kommende Woche an einem Abend einladen wird. Um 19:21 Uhr und nach 1763 Tagen trug der GAK die 2. Liga endgültig zu Grabe, wie eine beeindruckende Choreografie schon vor Spielbeginn symbolisiert hatte. „Alles passiert aus einem Grund, es bereitet dich auf größere Dinge vor“, stand auf Englisch auf einem Transparent. Der GAK ist den langen, harten Weg von ganz unten mit viel Herz gegangen – jetzt ist er wieder ganz oben.

Das Ende des Party-Marathons war da hingegen noch nicht erreicht. Nach der Party im Stadion ging es zurück auf den Freiheitsplatz für mehr davon – quasi als Amuse-Bouche für die große Meisterfeier am kommenden Mittwoch in Weinzödl. Zu dieser werden die Spieler direkt aus dem „Trainingslager auf Mallorca“ stoßen, wie Schriebl mit einem Augenzwinkern formulierte. Der Flieger hebt am Sonntag um 9.30 Uhr ab.