Im Sommer schien alles klar zu sein: Austria Klagenfurt plante nicht mehr mit Kapitän Philipp Hütter. Und der 30-jährige Steirer hatte mit Ried einen Verein gefunden, der ihn unter Vertrag nehmen wollte. Für Hütter sollte es nach sechs Jahren zurück in die Bundesliga gehen. Ried aber präsentierte Hütter als Neuzugang, bevor Klagenfurt den Vertrag unterschrieben hatte - und plötzlich war der Transfer geplatzt. Liga zwei statt Bundesliga, Wechselspieler statt Kapitän. "Ich bin nicht glücklich mit der Jokerrolle, weil ich weiß, welche Qualitäten ich habe", sagt der Passailer. "Das Jahr war nicht einfach. Aber ich beschwere mich nicht, sondern arbeite für das Team."
Und für das arbeitet er aktuell gut. Mit der Austria aus Klagenfurt hat Hütter heute nämlich die Chance in die Bundesliga aufzusteigen. Zu Beginn wird er wieder auf der Ersatzbank sitzen - wenn er langfristig Leistungen bringt, wie beim 4:0 in Klagenfurt, wird aber kein Weg an einem Stammplatz vorbeiführen. "Ich kann mir nichts vorwerfen, bin im Training sehr gut in Form", sagt er.
Gegessen ist der Aufstieg in die höchste Spielklasse noch nicht. "Im Fußball ist immer noch was möglich", sagt Hütter. "Aber wir sind fokussiert. Wir werden versuchen an unsere Leistung vom Heimspiel anzuknüpfen und sogar noch ein paar Prozent drauflegen." Dabei schien der Aufstiegszug in die Bundesliga ohne Klagenfurt abzufahren. Sechs Runden vor Schluss ging das direkte Duell um den Relegationsplatz in Innsbruck 0:2 verloren und die Tiroler überholten Klagenfurt. "Wir haben es gut verstanden, den Schalter sofort wieder umzulegen", sagt Hütter. "Wir sind mit der Jägerrolle sehr gut umgegangen, haben nur auf einen Umfaller der Tiroler gewartet. Wir haben gehofft, es passiert. Wir haben immer an uns geglaubt", sagt er. Der Umfaller von Wacker Innsbruck kam spät - aber er kam.
"Wir waren auf das Relegationsspiel gut vorbereitet, sind noch immer bis in die Haarspitzen motiviert", sagt Hütter. "Seit Jahren ist es mein Ziel wieder in die Bundesliga zu kommen, umso schöner wäre es, wenn das jetzt mit Klagenfurt gelingt. Die Tür ist offen, wir müssen nur noch durchgehen."