Unter Peter Hyballa und Darko Milanic hat Philipp Hütter elf Spiele in der Fußball-Bundesliga gespielt. Mit Austria Klagenfurt hat der 29-Jährige jetzt die Chance, wieder aufzusteigen. Noch nie in seiner Karriere ist Hütter Meister geworden. Gemeinsam mit dem Kärntner Sandro Zakany ist der Steirer in Klagenfurt Kapitän – und wenn es tatsächlich zu einer Tellerübergabe kommen sollte, werden beide zugreifen. „Das haben wir tatsächlich so besprochen.“
Experten waren sich einig: Ried wird sich den Titel holen. Mit acht Punkten Vorsprung sind die Oberösterreicher aus der Corona-Pause gekommen. Nur die Klagenfurter wollten sich nicht ihrem Schicksal beugen – und scheinen nun recht zu behalten. „Wir haben gewusst, dass noch etwas möglich ist, dass es eine komplett neue Meisterschaft wird, weil es für 14 Vereine um nichts geht.“ Jetzt würden zwei Aspekte für die Austria aus Klagenfurt sprechen: Einerseits, dass die Spieler fit sind, das Trainerteam aus dem Vollen schöpfen kann. „Unser Trainerstab hat das sehr gut gemacht, weil wir nur einmal am Tag trainiert haben, 90 Minuten. Andere Vereine haben in der Zeit zwei Mal trainiert – so verbrennst du viele Spieler, das merkst du in der intensiven Woche.“ Andererseits: der Druck. „Bei Ried spielt auch eine große Rolle, dass sie seit der ersten Runde Meister werden und aufsteigen wollten.“
In Klagenfurt wurde der Aufstieg immer als Bonus gesehen – keine Rede von Pflicht. „Jetzt stehen wir vorne. Wir werden uns das nicht mehr nehmen lassen.“ Für Hütter persönlich war die Rückkehr in die Bundesliga immer das erklärte Ziel. „Ich habe damals viel Verletzungspech gehabt, aber ich weiß, dass ich die Qualität habe. Für mich hat die Bundesliga einen extrem hohen Stellenwert.“ Gemeinsam mit seinen Kollegen will Hütter auch in der „Bundesliga eine spannende Adresse sein. Zwei, drei, vielleicht vier gute Jahre als Profifußballer habe ich sicher noch.“
Von Clemens Ticar