Die Klub-Konferenz der zweiten Liga sorgt erneut für Gesprächsstoff.Neun der 16 Klubs der zweithöchsten Spielklasse haben dafür gestimmt, beim Österreichischen Fußballbund (ÖFB) um eine Verlängerung der Saison bis 31. Juli anzusuchen.

Am kommenden Montag (18. Mai) wird die Konferenz fortgesetzt und es wird wohl endgültig zu einer Entscheidung kommen, ob abgebrochen oder doch noch weitergespielt wird. "Die Vereine sollen die Zeit nutzen, um mit Spielern und Mitarbeitern zu reden", sagt Austria Klagenfur-Koordinator Fabian Hafner. Dass die Regierung grünes Licht für den Fußball gegeben hat, freut den Funktionär. "Die Grundlage ist, dass wir nun bis 31.7. die Möglichkeit haben, um die Saison fertig spielen zu können", erklärt Hafner. Für den Austrianer ist in der heutigen Sitzung viel Positives passiert. "Jetzt sehen wir wieder Licht am Ende des Tunnels." Aber er ist nicht völlig überzeugt, dass am 18. Mai die Klubs für eine Fortsetzung stimmen werden. "Jeder Klub wird nun durchrechnen, ob es sich finanziell ausgeht oder nicht."

"Es ist ja so", sagt Kapfenberg-Präsident Erwin Fuchs. "Die 'alten' Klubs, die schon länger in der Liga sind, wollen weiterspielen. Das ist mein Appell an die Klubs, die gegen die Fortführung sind. Es ist eine Plattform für die jungen Spieler, aus dieser Liga steigt man in die höchste Liga auf. Es ist halt eine Profiliga. Ihr seid jetzt in der zweiten Liga, da wolltet ihr hin. Ihr müsst weg aus der Vergangenheit." Wird für eine Fortführung gestimmt, soll der Ball auch in Liga zwei ab 5. Juni wieder rollen.

Voraussetzung ist, um in ein Mannschaftstraining einsteigen zu können, muss das von der Regierung vorgeschrieben Präventionskonzept erfüllt werden. "Wir können diese Vorgaben erfüllen", sagt Hafner. Training mit einem Mindestabstand von zwei Metern darf ab Freitag wieder stattfinden.

Moralische Frage

Wolfgang Lechner, Manager vom SV Lafnitz, ist über den Ausgang der heutigen Konferenz nicht erfreut. "Ich finde das Präventionskonzept vollkommen richtig und gut. Aber für Amateurvereine ist das nicht durchführbar."

Denn: Obwohl Fuchs von Profifußball spricht, sind in der zweiten Liga einige Teams "nur" Halb-Profis. Lechner: "Wir sind nicht Sturm oder Rapid, die die Leute für solche Testungen haben. Wir haben nicht so viele Mitarbeiter."

Das Präventionskonzept sieht vor, dass sich Fußballer mehr oder weniger isolieren, nur mit der Mannschaft Kontakt haben und sonst so weit wie möglich in den eigenen vier Wänden bleiben. "Wir haben vier Lehrer im Kader. Wenn einer von ihnen positiv getestet wird, kann er nicht mehr unterrichten. Da werden die Schulen und die Eltern eine Freude haben. Außerdem betrifft das dann ja auch anderen Personen im Haushalt der Spieler. Dürfen die dann auch nicht mehr raus? Was ist, wenn einer aus dem Team positiv getestet wird und einer seiner Mitspieler am nächsten Tag seinen Hauptberuf ausübt und mit vielen anderen Menschen in Kontakt ist? Das ist eine moralische Frage."

Auch, wenn ein Mannschaftstraining ab Freitag erlaubt ist, "werden wir das sicher nicht machen", sagt Lechner.  "Unter all diesen Voraussetzungen ist es weder finanziell noch moralisch möglich, die Saison fortzuführen."