So groß der Jubel über das Cup-Los Sturm Graz war, so riesig sind die infrastrukturellen Probleme, die jetzt auf Austria Klagenfurt zukommen. „Solch ein Kracher hätte sich 10.000 Besucher verdient“, meint Austria-Präsident Ivica Peric. Das Karawankenblickstadion bietet aber aktuell Platz für maximal 3000 Zuseher, 2700 für die Heim- plus 300 für die Auswärtsfans.
Unmittelbar nach der Auslosung dieser zweiten Runde im ÖFB-Cup glühten bereits die Drähte zwischen Verein, Sportpark und Stadt. „Die Infrastruktur muss maximal ausgebaut werden“, hofft Peric. In den nächsten Tagen wird es Gespräche geben. „Die Stadt hat signalisiert, alles zu machen, was machbar ist.“
Die Rampe als Gästesektor
Sportpark-Geschäftsführer Gert Unterköfler verrät die Pläne: „Wir wollen die gesamte Rampe als Gästesektor nutzen. Das wären weitere rund 1200 Plätze für die Sturm-Fans.“ Gesamt also rund 1500. Damit wäre die Sicherheit gewährleistet, die Parkplatzsituation geklärt. Zusätzliche WC’s würden aufgestellt. Und der Eingang für das Waldprojekt „For Forest“, würde an diesem Spieltag auf die Südseite verlegt.
Merkur-Arena als Option
Reichen diese rund 4000 Personen Fassungsvermögen aus? Darüber wird wohl noch diskutiert werden. „Wir warten die Gespräche ab“, gibt sich Peric bedeckt – und bringt eine weitere Variante ins Spiel, ein Ausweichen in die Grazer Merkur-Arena. „Natürlich haben wir zu Hause die besseren Chancen. Wir müssen aber wirklich alle Optionen durchdenken. Es ist auch eine wirtschaftliche Frage: Wer gleicht uns das aus?
Ärger über Rammstein-Konzert
„For Forest“ liegt dem Kärntner Fußball-Fan schwer im Magen. „Wir haben das vorher gewusst und akzeptiert. Das ist OK“, hält Peric fest. Was den Waidmannsdorfern aber sauer aufstößt, ist das „Rammstein“-Konzert im Mai 2020. Peric: „Man hat es schon jetzt beim Heimspiel gegen Liefering gesehen, dass wir an unsere Kapazitätsgrenzen stoßen. Wir wollen am Ende der Saison noch vorne mitspielen, dann sind wir von diesem Konzert sportlich wie wirtschaftlich stark betroffen. Wir alle brennen doch für diese großen Spiele vor toller Kulisse, da wollen wir in Zukunft dann auch gegenüber den Fans keine Abstriche machen müssen.“
Die ÖFB-Cupbestimmungen schränken die Optionen der Waidmannsdorfer aber ein. Laut § 5 (2) ist ein Platztausch nicht gestattet.
Mehr Toiletten, mehr Gastro
Unabhängig vom Cup-Spiel laufen im Sportpark bereits Adaptierungen, die bis zum nächsten Meisterschaftsspiel gegen BW Linz (25. August, 10.30 Uhr) abgeschlossen sein sollen. Aktuell sind rund 700 Sitzplätze vorhanden. Diese werden um weitere 500 – 700 aufgestockt. Die Beschilderungen für Toiletten und Gastronomie werden verbessert, zusätzliche Toiletten aufgestellt.