"Nahezu ausverkauft", lautete die letzte Info aus Leoben vor dem Spiel gegen den GAK. Deutlich über 6000 Fans werden das Steirer-Derby am Monte Schlacko heute live miterleben. "Fußball ist Emotion. Jeder, der den Fußball liebt, freut sich, wenn Fans da sind. Es wird definitiv eine gute Atmosphäre", freut sich DSV-Trainer Rene Poms auf sein Heimdebüt mit den Leobenern. Der 48-Jährige hat vor knapp drei Wochen von Carsten Jancker übernommen, das Pflichtspieldebüt in Kapfenberg ging mit 1:2 verloren. Und auch gegen den Tabellenzweiten sind die Leobener heute nicht der Favorit. "Wir haben gut trainiert und Zeit gehabt, Dinge zu festigen", sagt Poms. "Jeder Trainer hat seine Idee, das müssen die Spieler jetzt umlernen." Und Poms macht auch kein Geheimnis daraus, wie diese Idee ausschauen soll: proaktiv gegen den Ball, dem Gegner das Spiel aufzwingend, viele Flanken, viele Torabschlüsse. "Ob sich das gegen den GAK umsetzen lässt, wird man sehen. Der GAK ist eine gute Mannschaft, die ein Wort um den Aufstieg mitreden wird."
Mittelfristig will Leoben das auch. Und nach drei Siegen in den ersten drei Runden war schon vom direkten Aufstieg zu hören. "Die Punkte haben wir, die nimmt dir keiner mehr", sagt Poms. Aber auch, dass die Erwartungshaltung durch die drei Siege in andere Sphären gestiegen wäre. Davon ist nach drei Niederlagen in Serie keine Rede mehr. "Wir müssen Kontinuität herstellen, in der Liga ankommen, uns sportlich weiter verstärken und dann in die Vollen gehen." Den Transfer von Moritz Heinrich nach Leoben hat Poms eingefädelt. In Kürze – Eile gibt es außerhalb der Transferperiode keine – soll dann aber auch wieder ein neuer Sportdirektor in Leoben präsentiert werden.
Diese Rolle bekleidet beim GAK Dieter Elsneg – und er erwartet "eine hitzige Partie und viele Emotionen". Die Favoritenfrage hat sich der 33-Jährige nicht gestellt. "Es ist ganz einfach unser Anspruch, jede Partie zu gewinnen – auch in Leoben." Beim GAK sind "ein, zwei" Spieler fraglich, Ersatztorhüter Christoph Nicht steht nicht zur Verfügung. Nicht zog sich im Testspiel gegen Austria Klagenfurt einen Einriss des Innenbandes im linken Knie zu und fällt wohl zwei bis drei Wochen aus. In Lafnitz haben heute (18.10 Uhr) nach der Freistellung von Cheftrainer Michael Steiner dessen Stellvertreter Robin Eder und Luca Wirtitsch gegen Horn das Sagen. Und das Duo darf dabei wieder auf Torhüter und Kapitän Andreas Zingl zählen, der nach seiner Verletzung wieder zur Verfügung steht. "Es ist für mich bestimmt eine Freude, wenn ich unsere Mannschaft, angeführt von unserem langjährigen Kapitän, aufs Feld laufen sehe", sagt Eder. Horn und Lafnitz liegen punktgleich mit Leoben im Mittelfeld der Tabellen. Spitzenreiter St. Pölten empfängt die Vienna.