Am Mittwoch war die Fußball-Welt beim ASK Voitsberg in Ordnung. Mit dem 2:0 gegen Kapfenberg feierten die Weststeirer den ersten Pflichtspielsieg der Saison. „Der Sieg im Cup hat uns Auftrieb gegeben. Das spürte ich die ganze Woche im Training. Ich dachte, der Knoten sei geplatzt, offensichtlich ist das nicht so. Ich bin extrem verärgert und enttäuscht“, sagte Voitsberg-Trainer David Preiß.

Die Frustration bei Preiß ist verständlich. Die Weststeirer kassierten im Liga-Duell gegen Kapfenberg eine Last-minute-Niederlage. Es war die fünfte Pleite im fünften Meisterschaftsspiel. Dabei startete der Aufsteiger gut in die Partie, führte nach vier Minuten durch einen Treffer von Philipp Zuna mit 1:0. Es war eine kurze Phase der Freude. Zum einen, weil Voitsberg in der Folge viel zu passiv agierte und die Kapfenberger spielerisch besser waren, und zum anderen, weil David Heindl (28.) der zu diesem Zeitpunkt gerechte Ausgleich gelang. „Die erste Hälfte war richtig gut von uns, das war sehr ansehnlicher Fußball“, sagte Kapfenberg-Trainer Ismail Atalan. Die Vorstellung nach der Pause gefiel dem Coach dann weniger: „Gut, es war eine enorme Hitze. Aber in der zweiten Hälfte hatten wir überhaupt keinen Zugriff mehr auf das Spiel, diese Phasen müssen wir in Zukunft minimieren.“

Warten auf den Sieg

Die Weststeirer waren tonangebend, wollten unbedingt den ersten Sieg in der Liga holen. Es kam anders, weil Alexander Hofleitner traf: 2:1 in der 95. Minute für den KSV. In numerischer Unterlegenheit, weil Meletios Miskovic (89.) nach Gelb-Rot schon unter der Dusche war. „Es war ein Sieg aufgrund unserer mentalen Qualität und der Qualität, die wir im Herzen tragen“, jubelte Atalan. Preiß ärgerte sich über die stetigen Eigenfehler: „Wir geben zum dritten Mal in Heimspielen eine 1:0-Führung aus der Hand, das ist ärgerlich.“ Auch Torschütze Zuna spricht von „zu vielen dummen Eigenfehlern“ und sagt: Wir sind jetzt im Profifußball angekommen, da wird jeder Fehler bestraft. Aber wir werden weiter Gas geben.“ Kapfenbergs Atalan sagt: „In Voitsberg wird sich jeder Gegner schwertun. Ich bin froh, dass wir nicht die erste Mannschaft waren, die hier Punkte liegen lässt. Aber es wird eine Mannschaft geben, die das tut.“