Der SK Sturm ist ohne Probleme, aber auch ohne fußballerischen Glanz in die dritte Runde des ÖFB-Cups eingezogen, gewann gegen den SV Leobendorf mit 3:0. Trainer Christian Ilzer hat die Rotationsschraube in Gang gesetzt, wohlwissend, dass seine Spieler in den kommenden Tagen und Wochen aufgrund der Einsätze in der Meisterschaft und im Europacup ordentlich gefordert werden.
Doch der andere, der neue Anzug des SK Sturm hat in den ersten 40 Minuten nicht wirklich gepasst. Es war wenig Tempo drinnen im Spiel der Grazer, wenig Dynamik und daher auch wenige gute Spielzüge. Man trabte artig hin und her, ohne den Gegner wirklich ins Spiel kommen zu lassen. Es sah so aus, als würde man im Schongang eine Runde weiterkommen wollen. Zweimal Bryan Teixeira (9., 23.) und auf der Gegenseite Marco Miesenböck (15.) und Marco Sahanek (31.) setzten sich vor den Toren in Szene. Treffer sind aus diesen vier Möglichkeiten keine gefallen. Und trotz der mageren Vorstellung gingen die Grazer mit einem 1:0-Vorsprung in die Pause. William Böving zog in der 43. Minute aus etwa 16 Metern ab und der Ball fand den Weg ins Tor, abgefälscht von Dusan Lazarevic.
Zu Wiederbeginn kam Alexander Prass für Tomi Horvat ins Spiel. Mit der Dynamik von Prass wurde auch das Spiel der Schwarz-Weißen besser. Und dennoch brauchte es einen Standard für das zweite Tor der Grazer. Der Eingewechselte zirkelte in der 72. Minute einen Freistoß sehenswert zum 2:0 ins Netz, Leobendorf-Tormann Lukas Schwaiger war chancenlos. Und auch das 3:0 fiel nicht aus dem Spiel. David Affengruber war nach dem getretenen Freistoß von Prass mit dem Kopf zur Stelle und sorgte für den 3:0-Endstand.
Torschütze Affengruber sagte nach dem Spiel: "Das Wichtigste haben wir geschafft, wir sind weitergekommen. Wir haben uns am Anfang schwergetan und sind dann immer besser in die Partie gekommen."
Auch Kapitän Stefan Hierländer, der seinen 250. Einsatz für Sturm feierte, war zufrieden und sagte: "Es war ein typisches Cup-Spiel. Grundsätzlich kann man zufrieden sein, wir sind eine Runde weiter, auch wenn die Leistung ausbaufähig war. Uns hat der letzte Punch gefehlt. Zufrieden kann auch Seedy Jatta sein. Der Stürmer, der im Sommer zu Sturm gekommen war, spielte erstmals seit seiner Verletzung (drei Brüche im Lendenbereich) am 19. August wieder für die Grazer.
Hartberg musste Nachsitzen
Wie ist es, ein Geduldsspiel zu absolvieren? Die Hartberger können seit der zweiten Cup-Runde bei der Admira ein Lied davon singen. Es ist entweder ein Zeichen der destruktiven Spielidee von Admira-Trainer Thomas Pratl oder der Respekt, den sich die spielstarken Hartberger beim Zweitligisten erarbeitet haben. Die Admira zeigte nämlich keinerlei Interesse, das Spiel aktiv mitzugestalten. Ballbesitz hatten nahezu ausschließlich die Hartberger, die Südstädter igelten sich in und um den eigenen Sechzehner ein. Die wenigen Konter, die der Zweitligist lancierte, brachten Raphael Sallinger – Kapitän, weil Jürgen Heil eine Verschnaufpause von Beginn an bekam – nicht ins Schwitzen.
"Schneller, schneller, schneller", forderte Hartberg-Sportchef Markus Schopp immer wieder auf und meinte die Ballzirkulation. Ein tiefer Block muss mit schnellen Verlagerungen bespielt werden. „Raus“, schrie Pratl – und seine Spieler interpretierten diese Aufforderung ausschließlich als Verlassen des Strafraums. 20 Minuten lang verstand es Hartberg nicht, gefährlich zu werden, dann klopfte Christoph Lang erstmals nach hohem Ballgewinn mit einem Stangenschuss an. Nur zwei Minuten später war es wieder der Sturm-Leihspieler, der im Strafraum wirbelte, nach 42 Minuten wieder. Torerfolg sollte keiner gelingen. Auch in Hälfte zwei nicht.
Worüber sich die Admira-Fans freuten? Wenn zwei Südstädter gegen fünf Hartberger konterten. Oder Sallinger einen Rückpass nicht sofort kontrollieren konnte. Gefahr? Fehlanzeige. Aber auch die Hartberger trafen trotz drückender Überlegenheit nicht.
Und so brauchte es die Verlängerung und in dieser einen abgefälschten Distanzschuss von Tobias Kainz, um Admira-Torhüter Christoph Haas zu bezwingen. Ein hartes Stück Arbeit für die Steirer – aber ein Aufstieg, der verdienter nicht sein könnte. Am Sonntag kommt Tabellennachbar Altach in die Oststeiermark.