Mit David gegen Goliath begann in Österreich die Fußballzeit des Corona-Zeitalters. Und dann gleich mit einem Finale. Meister und Ligakrösus Salzburg gegen Zweitligisten Lustenau - es gab keine Zweifel, wer dieses Endspiel für sich entscheiden würde. Da waren sich Experten, Fans und Uninformierte vor dem Spiel in Klagenfurt einig.
Nur die Lustenauer, die glaubten nicht so recht daran. Von Roman Mählich kompakt mit zwei Viererketten eingestellt, warteten die Vorarlberger nicht um dann den Favoriten auszukontern; die Vorarlberger versuchten es aggressiv, forsch - fast offensiv. Das sah ganz zu Beginn gar nicht schlecht aus, die Salzburger waren kurz davor zu hadern. Und übernahmen nach einer Viertelstunde doch die Initiative. Und damit war es um die Lustenauer geschehen.
Einen gefinkelt unter der Mauer durchgetretenen Freistoß von Zlatko Junuzovic konnten Florian Eres und die Defensivabteilung der Lustenauer noch klären, gegen einen Freistoß von Dominik Szoboszlai war der 21-jährige Schlussmann der Vorarlberger dann erstmals machtlos. Und eine unglückliche Rückpassaktion sorgte nach 21 Minuten bereits für die Vorentscheidung im ersten Endspiel Europas seit die Corona-Pandemie für das Aus des Fußballs und Sports gesorgt hatte. Dominik Stumberger stocherte den Ball ins eigene Tor. "Das Tor war der Dosenöffner, danach haben wir uns leichter getan", sagte Junuzovic, der den Lustenauern Respekt zollte.
Damit hatten die Salzburger eigentlich genug. Der Meister ließ Ball und Gegner laufen, Lustenau bemühte sich - oft überhart - war aber glücklos in den Bemühungen. Und Salzburg hatte keinerlei Probleme.
Noah Okafors Treffer zum 3:0 in der 53. Minute entschied das Spiel dann entgültig. Salzburg-Torhüter Cican Stankovic hat sich zu diesem Zeitpunkt wohl schon bereut die Reise nach Klagenfurt mitgemacht zu haben. Wäre er zu Hause geblieben, es wäre nicht aufgefallen.
Auch in der 62. Minute nicht - da waren die Salzburger dann erstmals glücklich. Ronivaldo, Toptorschütze im Cup-Bewerb, behauptet den Ball, dreht sich, schießt ansatzlos und hämmert das Leder an die Querlatte. Stankovic flog vergeblich. Das ließen sich die Bullen nicht gefallen, Ashimeru nahm aus 65 Metern Maß und bezwang den wiederholt überforderten Eres. Am Spielverlauf änderte sich nichts, Sekou Koita traf in der 79. Minute zum 5:0 - der Treffer hätte nicht zählen dürfen, Handspiel.