Klarer könnten die Rollen vor den heutigen Cup-Duellen mit Kärntner Beteiligung kaum sein. Beide Male heißt es Bundesliga gegen Kärntner Liga, einmal ist sogar „Derbytime“. Der WAC gastiert nämlich beim SAK in Klagenfurt, während Köttmannsdorf es mit Traditionsklub Austria Wien zu tun bekommt.

SAK-Verteidiger Patrick Lausegger schätzt die Ausgangslage völlig realistisch ein: „Unsere Chancen sind selbstverständlich sehr gering, da zwischen uns einfach Welten liegen, aber wir werden versuchen, so lange wie möglich dagegenzuhalten, und vielleicht unterschätzen sie uns ja ein wenig. Wir werden die beste Elf aufstellen und probieren die Null ganz lange zu halten. Ausgeschlossen ist nichts“, verrät der Kärntner, der auf tatkräftige Unterstützung der Fans hofft. Auf den Routinier Thomas Riedl muss SAK-Trainer Wolfgang Eberhard allerdings verzichten.

WAC-Coach Gerhard Struber brennt bereits auf sein Pflichtspieldebüt im Wolfsrudel und erzählt, wie die Vorbereitungszeit rasend schnell verflogen ist. „Es war eine sehr intensive Zeit, doch ab jetzt heißt es, unsere Prinzipien in den Pflichtspielen umzusetzen“, sagt der Salzburger, der bis auf den verletzten Amar Hodzic auf den gesamten Kader zurückgreifen kann. Für die Wolfsberger ist der Aufstieg ganz klar Pflicht, deshalb überlassen sie auch nichts dem Zufall. „In vorderster Front wollen wir unser Spiel durchziehen. Wir sind der Favorit und müssen diese Rolle auf den Platz bringen.“

Am Spielsystem der letzten Saison hat sich unter Struber nichts Gravierendes verändert. An Details wie dem Spielaufbau sowie dem Anlaufen wurde gefeilt, wie Michael Novak erzählt. „Die Mentalität und Grundlagen sind aber gleich geblieben“, so der St. Veiter, der die offene, umgängliche und ehrliche Art des Coaches enorm schätzt. „Er kommt ständig auf uns zu, bindet uns in alles mit ein und spricht die Themen geradeheraus an.“ Novak verspricht im heutigen Derby ein aggressives Feuerwerk. „Wir vertrauen in unsere Stärke und werden voll an unser Limit gehen. Der Aufstieg ist zweifelsohne ein absolutes Muss.“

Keine leichte Aufgabe

Eine schwache Saison, die am Ende dennoch für einen Platz in der Europa-League-Qualifikation reichen sollte, lieferte die Austria Wien zuletzt. Interimstrainer Robert Ibertsberger wurde, wie schon im Jahr davor beim WAC, nun von Christian Ilzer abgelöst. Der Mann, der Wolfsberg direkt in die Europa League führte, soll die Violetten vom Verteilerkreis auf Vordermann bringen. Keine leichte Aufgabe. Vermeintlich einfach soll es zumindest in Runde eins beim ASKÖ Köttmannsdorf gehen. Unterschätzt wird der Gegner nicht, es geht bei dem Match um einen ersten Mosaikstein für das große Ganze. „Wir brauchen jetzt Erfolge, das stärkt den Glauben“, sagt der Steirer, der erstmals nach dem Abgang vom WAC nach Kärnten zurückkehrt.

In Köttmannsdorf ist die Freude über das Los ungebrochen. „Wir erwarten einen Zuschauerrekord von 1.500 Fans“, sagt Trainer Rudi Perz. Und sportlich? „Da brauchen wir Lauf- und Spielfreude. Wir müssen ohne Ball gut arbeiten und sollten sich Konter ergeben, ist natürlich auch ein Torerfolg das Ziel. Klar wollen wir den Gegner zum Stolpern bringen, aber das muss der Favorit auch zulassen“, so Perz. Übrigens: Perz trainierte Austria-Kapitän Alexander Grünwald, als dieser fünf Jahre alt war. Offensivmann Toni Krijan kickte mit Grünwald sogar zusammen in der Austria-Akademie.