Sturm Graz hat glanzlos die zweite Runde im ÖFB-Cup erreicht. Die Steirer hatten am Freitag bei Regionalligist FC Stadlau mehr Probleme als erwartet, setzten sich dank eines Doppelpacks von Routinier Roman Kienast (78., 93.) aber mit 2:0 durch. Der Wiener Drittligist ließ gegen die Foda-Elf wenig zu, konnte für die große Sensation allerdings selbst zu wenig Offensiv-Akzente setzen.
"Im Cup zählt nur das Weiterkommen, Gott sei Dank haben wir gegen Ende noch das Tor gemacht", sagte Kienast nach der Partie. Der Matchwinner war erst im Laufe der zweiten Hälfte in die Partie gekommen, Sturm-Trainer Franco Foda hatte im ersten Pflichtspiel der Saison auf drei Neuerwerbungen in der Startformation gesetzt: Der Serbe Uros Matic feierte wie die Rapid-Zugänge Deni Alar und Philipp Huspek ein Debüt im Grazer Dress.
Sturm diktierte in der Folge zwar das Spielgeschehen, kam aber vor der Halbzeitpause nur zu einer ernst zu nehmenden Chance: Stadlau-Goalie Gerald Zechner bändigte nach einer Ecke einen gefährlichen Nachschuss des aufgerückten Verteidigers Lukas Spendlhofer (8.). Ansonsten war ein Klassenunterschied kaum zu bemerken: Die Defensive des Sechsten der vergangenen Regionalliga-Ost-Saison hatte mit den meist träge vorgetragenen und uninspirierten Angriffen der Steirer kaum Probleme.
Nach einem fatalen Fehlpass von Christian Gratzei, der nach dem Abgang von Michael Esser als Kapitän im Tor stand, ging der Außenseiter sogar beinahe in Führung: Der Heber von Okan Celik strich aber knapp über das verwaiste Grazer Tor (33.). "Wir trauen uns zu wenig in Eins-gegen-Eins-Situationen. Es fehlt an Aktivität und Bewegung - auch ohne den Ball", konstatierte Günter Kreissl, Sturms Geschäftsführer Sport, in der Halbzeitpause im ORF-Interview.
Nach dem Seitenwechsel wurde die Vorstellung des Bundesligisten, bei dem die jüngsten Neuzugänge Christian Schulz und Stefan Hierländer noch nicht im Kader standen, ansprechender. Die Chancen mehrten sich. Bright Edomwonyi köpfelte in der 52. Minute an die Latte, WAC-Rückkehrer Marc Andre Schmerböck köpfelte den Ball aus kurzer Distanz neben das Tor (54.).
In der 78. Minute erlöste der für den schwachen Alar eingewechselte Kienast die mitgereisten Grazer Fans. Der Routinier verwertete erst einen Stanglpass von James Jeggo (78.) und war auch nach einer Hereingabe von Marko Stankovic in der Nachspielzeit zur Stelle (93.).