Der ungeschlagene Tabellenvierte WAC gastiert beim Tabellensiebenten Austria Wien, der nach drei Spielen bereits zwei Niederlagen am Konto hat. Eine klare Angelegenheit? Mitnichten, warnt WAC-Trainer Manfred Schmid und schickt eine Analyse hinterher: "Sie haben eine starke Offensivabteilung.“ Aber auch Schwächen im Defensivverhalten: "Man hat gesehen, dass sie gegen jeden Gegner viele Torchancen zugelassen haben.“
Wie zuletzt am Donnerstag im Quali-Spiel zur Europa Conference League, als die Veilchen Legia Warschau zu Hause mit 3:5 unterlagen. Ob dieses Spiel und das damit verbundene Aus im Europacup Spuren hinterlassen hat, mag WAC-Stürmer Bernhard Zimmermann nicht zu sagen: "Ich weiß nicht, wie stark die Austrianer mental sind. Wahrscheinlich hat man immer im Kopf, wenn man so bitter ausscheidet. Ich gehe aber davon aus, dass alle topfit sind.“ Zimmermann selbst, den der WAC im Sommer von Rapid ausgeliehen hatte, freut sich besonders auf die Partie: "Klar ist es noch ein Schuss Extra-Motivation, wenn es gegen die Austria geht.“
Violettes Gewand kommt nicht gut an
Die Rivalität zwischen Rapid und Austria erklärt Zimmermann anhand der Klubfarben: "Als Rapid-Spieler solltest du nicht unbedingt violett tragen, das kommt nicht gut an.“ Ebenso längere Aufenthalten in Favoriten, dem Heimatbezirk der Austria: "Viel Zeit hab’ ich ihm Zehnten nicht verbracht, außer in einer Entspannungswoche in der Therme Oberlaa.“
Der gebürtige Niederösterreicher ("In Korneuburg gibt es mehr Rapid- als Austria-Fans, auch mein Bruder ist ein extremer Grün-Weißer.“) möchte nicht allzu viel über seine Rapid-Zeit sprechen: "Für mich gibt es momentan nur den WAC, dem ordne ich alles unter.“ Und mit den Wolfsbergern will der 21-Jährige erstmals über die Austria triumphieren. Seine bisherige Bilanz: fünf Spiele, zwei Remis, drei Niederlagen, je ein Tor, Assist und eine gelb-rote Karte.
Wimmer sucht die Energie
Bei den Wienern gestaltete sich die Vorbereitung auf den WAC zur Aufarbeitung des Europacup-Aus. "Es kommt darauf an, die Köpfe oben zu lassen, Negatives anzusprechen und zu verbessern“, sagt Austria-Trainer Michael Wimmer, der nach einem Sieg über Lustenau und Niederlagen gegen Sturm Graz und Salzburg von einem extrem wichtigen Spiel spricht: „Wir brauchen jede Energie, um gut performen zu können.“