Der Start in die Spielzeit 2023/24 war verheißungsvoll. Sowohl Austria Klagenfurt als auch Lokalrivale WAC feierten Siege im ÖFB-Cup und in der ersten Bundesliga-Runde. Eine Favoritenrolle für das heutige Derby in Klagenfurt? Gibt es keine, wie Austrias Geschäftsführer Günther Gorenzel festhält: "Der WAC ist offensiv wie defensiv stabil, hat eine gute Spielanlage, ein gutes Zusammenspiel. Ich sehe eine Aufgabe auf Augenhöhe, wo wenige Momente im Spiel den Ausschlag geben werden."

Siege mit St. Pauli und Dresden

Da ist es aus violetter Sicht nicht das Verkehrteste, einen Derby-Experten auflaufen zu lassen. "Ich hab' noch kein Derby verloren, in dem ich in der Startelf stand. Ich hoffe, die Serie hält", schmunzelt Rico Benatelli. Der 31-Jährige blickt in seiner Heimat Deutschland auf elektrisierende Schlager zurück: 2017 besiegte er mit Dynamo Dresden im Sachsenderby vor 30.000 Fans Erzgebirge Aue mit 4:0. "Das 2:0 hab' ich gemacht. Die Stimmung war irre." Noch mehr Zuseher verfolgten das Hamburger Stadtderby 2020. Benatelli gewann mit St. Pauli vor 57.000 Fans auswärts beim HSV 2:0. "Auch hier hab' ich getroffen, der VAR hat aber das Tor wegen einer Abseitsstellung eines Mitspielers aberkannt."

Wolfsberger Derby-Kaiser

Als Derby-Kaiser auf WAC-Seite kann zweifelsohne Kapitän Mario Leitgeb bezeichnet werden. "Ich hab' schon einige Derbys gespielt: in Vorarlberg mit der Austria Lustenau gegen den FC, mit Austria Wien gegen Rapid, mit Grödig gegen Salzburg, mit Sturm II gegen GAK."

Und natürlich mit dem WAC gegen Austria Klagenfurt. Siebenmal trafen die Kärntner aufeinander (sechsmal Meisterschaft, einmal ÖFB-Cup), sechsmal war Leitgeb mit dabei. Und konnte die Entwicklung der Austria hautnah miterleben: "Sie haben sich in der Liga stabilisiert, stehen kompakt, schalten schnell um." Das Rezept: "Den Ball zirkulieren lassen und keine leichten Fehler machen." Leitgebs Motivation für heute ist sehr groß: "Ich bin schon ewig hier, mein Herz schlägt für das Lavanttal. Deshalb weiß ich, welchen Stellenwert das Derby hier für die Leute hat. Es ist klar unsere Pflicht, uns gegen die Austria voll reinzuhauen."

Schmid hält sich bedeckt

Und personell? "Wird es nach dem Wattens-Spiel in Runde eins keine Veränderungen geben", bestätigt Austria-Trainer Peter Pacult. Sein Gegenüber, WAC-Trainer Manfred Schmid, gibt sich zugeknöpft: "Ich bin noch am Überlegen." Was aber durchgeklungen ist: Der georgische Neuzugang Sandro Altunashvili dürfte starten. Für Stürmer Mohamed Bamba fehlt noch die Arbeitserlaubnis. "Im Training hinterlässt er einen guten Eindruck", verteilt Schmid Lob an den 21-Jährigen von der Elfenbeinküste. "Er ist fit, braucht vielleicht noch ein paar Einheiten. Er hat aber schon gezeigt, dass er einen guten Abschluss hat."