"Ich erkenne meine Mannschaft nicht. Die Leistung in der ersten Halbzeit war einfach nur desolat", seufzte WAC-Präsident Dietmar Riegler im Pauseninterview. Und wahrlich war die Vorstellung der Wolfsberger gegen den direkten Konkurrenten im Kampf um die Meisterrunde, auch in der zweiten Hälfte, alles andere als ansprechend. Die siebente Niederlage im neunten Heimspiel bedeutet einen herben Dämpfer für die Wolfsberger Aufholjagd. "Es sieht nicht rosig aus. Wenn wir nächste Woche im Derby in Klagenfurt nicht drei Punkte holen, wird es ganz, ganz schwer, noch unter die Top sechs zu kommen", analysierte ein enttäuschter Simon Piesinger nach dem 1:2.
Von Anfang an war WSG Tirol feldüberlegen, von den Lavanttaler kam in der ersten Halbzeit wenig bis gar nichts. Die Gäste verabsäumten es jedoch, aus ihrer Dominanz Kapital zu schlagen. Erst in der 45. Minute hatten die Lavanttaler ihre erste, zumindest erwähnenswerte, Chance, doch Konstantin Kerschbaumers Schussversuch war zu ungenau.
Nach der Pause versuchte Robin Dutt mit der Einwechslung von Adis Jasic für den unauffälligen Thierno Ballo frischen Wind in das Mittelfeld zu bringen. Das gelang aber nur in den ersten 15 Minuten nach Wiederbeginn. Durch einen Bonmann-Patzer kam die WSG schließlich in der 62. Minute zum verdienten Führungstreffer. Einen harmlosen Schuss von Tim Prica ließ der WAC-Keeper durch seine Hände gleiten. Danach hatten die Gäste das Spiel wieder voll im Griff, den Wolfsbergern fehlte jegliche Intensität, von einem laut Dutt "Spiel mit Play-off-Charakter" fehlte jede Spur. Als Thomas Sabitzer acht Minuten später auf 2:0 aus Sicht der Wattener erhöhte, war die Vorentscheidung gefallen.
Da half es auch nicht, dass Mario Leitgeb und Co. in der Schlussphase noch einmal alles nach vorne warfen. Immerhin gelang Thai Baribo in der 87. Minute noch der Anschlusstreffer. Es war übrigens der erste Torschuss der Heimischen im gesamten bisherigen Spiel.
"Ich bin sehr enttäuscht, dass wir keinerlei Intensität auf den Platz gebracht haben. Es war ein sehr schlechtes Spiel von uns. Wir haben in den nächsten Tagen einige Aufräumarbeiten zu erledigen. Ich weiß aber, dass mein Team es auch viel besser kann. Bis zum Derby am Samstag müssen alle wieder scharf gestellt sein", resümiert Dutt nach dem Spiel.