Im fünften Anlauf wurde es endlich vollbracht. Der WAC fährt gegen die WSG Tirol drei Punkte ein. Im Lavanttal konnte nach dem ersten Heimsieg seit mehr als zwei Monaten kollektiv aufgeatmet werden. Der WAC bleibt im Rennen um die ersehnten Tickets für den Europacup. „Die Erleichterung ist schon sehr groß. Das muss ich bei aller Gelassenheit zugeben. Meine Heimfahrt ist so um einiges angenehmer“, sagte Trainer Roman Stary nach dem Spiel gegen einen unangenehmen Gegner.
Neben der bisher besten Leistung unter dem Interims-Coach hat auch der Spielverlauf für die Wölfe gesprochen. Schlussmann Manuel Kuttin hat das in ihn gesetzte Vertrauen schon kurz nach dem Anpfiff gerechtfertigt und die Führung der Wattener verhindert. Wenig später konnte seine Mannschaft auf der anderen Seite jubeln. Nach schöner Flanke von Thorsten Röcher legte Matthäus Taferner den Ball perfekt auf Dejan Joveljic ab, der gekonnt vollstreckte. Allerdings war Röcher davor einen knappen Schritt im Abseits. Glück für den WAC, der Video-Schiedsrichter hätte den Treffer aberkannt.
Dennoch war der Sieg trotz kämpferischem Auftritts der Gäste verdient. Über 90 Minuten zeigte die Stary-Elf die bisher beste Leistung seit dem Trainerwechsel. Die Bilanz ist mit drei Siegen und drei Niederlagen wieder ausgeglichen. Der letzte Platz in der Meistergruppe konnte erfolgreich weitergereicht werden. Der Blick wird nach zwei schweren Wochen wieder nach oben gerichtet.
Mann des Spiels war trotz einer kollektiv hochwertigen sowie defensiv geschlossenen und ansehnlichen Partie Leihstürmer Joveljic. In der zweiten Halbzeit legte der erst 21-Jährige nach dem 15. Assist (!) in dieser Saison von Kapitän Michael Liendl seinen zweiten Treffer drauf. Kleines Manko: Gleich mehrere Chancen für weitere Tore wären vorhanden gewesen. „Er ist enorm wichtig für uns. Wie er gegen den Ball arbeitet und wie er den Gegner beschäftigt. Das ist schon große Klasse“, war Stary vom besten Wolfsberger Liga-Torschützen beeindruckt. Mit 13 Treffern ist Joveljic gemeinsam mit dem Rapidler Ercan Kara hinter Patson Daka (23) und Sekou Koita (14) derzeit der erfolgreichste Torjäger, der nicht das Red-Bull-Logo auf der Brust trägt.
Am Mittwoch wartet mit Sturm Graz auswärts der nächste Tabellennachbar. „Ich hoffe, die Jungs haben jetzt Lunte gerochen“, geht Stary davon aus, dass seine Mannschaft noch zulegen kann. „Sie sind ein bisserl aggressiver gegen den Ball, der WAC hat dafür enorme Qualität in der Offensive“, zog WSG-Trainer Thomas Silberberger nach Niederlagen gegen beide Teams einen Vergleich. Auch auf das Abseitstor reagierte der Tiroler wie gewohnt sympathisch. „Es war knapp. Wir müssen da keine große Diskussion daraus machen.“