Die Wölfe gerieten im letzten Spiel der Hinrunde in Hütteldorf früh unter Druck. Rapid kam schwungvoll aus der Länderspielpause in diese Partie vor rund 21.000 Zuschauern. Nach drei Minuten hatte eine Flanke von Maxi Ullmann bereits den Kopf von Taxiarchis Fountas, der das Leder ebensowenig über die Linie befördern konnte, wie Aliou Badji im Nachsetzen. Nach und nach fanden die Lavanttaler ins Spiel, nach etwas mehr als 16 Minuten wurde Mario Leitgeb erstmals per Kopfball bei Rapid-Schlussmann Richard Strebinger vorstellig. Im Gegenzug hämmerte Filip Stojkovic die Kugel nach sehenswerter Kombination über den Kasten von Alexander Kofler (21.). Sekunden später war Fountas wieder auf und davon, umkurvte Kofler, geriet jedoch ins Stolpern und brachte das Spielgerät aus spitzestem Winkel nicht über die Linie.
Nach einer halben Stunde war es dann aber in einer vor allem von den Grün-Weißen überhart geführten Partie doch so weit: Fountas drückte die Kugel nach einem Stangenschuss von Christoph Knasmüllner über die Linie (31.). Der quirlige Grieche schien an diesem Nachmittag nicht zu bändigen, Kofler bewahrte seine Vorderleute gegen den Flügelflitzer immer wieder vor einem höheren Pausenrückstand.
Wölfe erkämpften in der hitzigen Partie einen Punkt
Gut zehn Minuten dauerte es, bis die Wiener nach Wiederanpfiff das Kommando übernahmen. Der frühe nächste Treffer sollte aber nicht fallen. Einerseits, weil Stojkovic nach einer Schwalbe völlig zurecht keinen Elfmeter zugesprochen bekam (53.), andererseits, weil Badji von der Strafraummitte am Tor vorbeischoss (55.). Nach exakt einer Stunde kamen die Kärntner zu ihrer erst zweiten echten Torchance, als Anderson Niangbo aus 18 Metern abzog, den Kasten aber um Zentimeter verfehlte. Der nächste Versuch sollte sitzen.
Die Grünen bekamen für ihre harte Gangart nach einem weiteren Foul an der Strafraumgrenze die Rechnung präsentiert. Michael Liendls Flanke fand – wie so oft – den Kopf von Leitgeb, der in Minute 64 den vielumjubelten Ausgleich besorgte. Im direkten Gegenzug scheiterte wieder einmal Fountas am perfekt herausstürmenden Kofler, der den Lavanttalern in einer echten Schlacht, die aufgrund der vielen Gelben streckenweise einem Kartenspiel eher glich denn einer Fußballpartie, am Ende den Punkt festhielt.
Beide Teams unzufrieden
Zufrieden war mit der Punkteteilung im Westen Wiens eigentlich niemand. "Wir waren schon auf den harten Kampf eingestellt, haben es körperlich auch angenommen, aber spielerisch nicht lösen können", sagte WAC-Verteidiger Lukas Schmitz. Bei Rapid haderte man mit "zwei verlorenen Punkten. Wir hätten den Sack früher zumachen müssen, hatten genug Chancen dazu", meinte Rapid-Innenverteidiger Maxi Hofmann.