Neben Shon Weissman zählt ein weiterer Stürmer des WAC zu den besten Scorern der Bundesliga: Anderson Niangbo hält bei zwei Treffern und zwei Assists – und das in lediglich 200 Einsatzminuten. „Andi ist ein typischer Spieler der Elfenbeinküste – schnell, technisch beschlagen, kreativ“, erzählt Mo Sahli.
Der WAC-Co-Trainer unterstützt Niangbo in Wolfsberg, übersetzt für ihn ins Französische. Auch wenn der 19-Jährige bereits viel versteht, sogar schon einige Brocken Deutsch kann. Eine der ersten Phrasen, die ihm seine Kollegen beigebracht haben? „Bist du deppert.“ Klingt nach Michael Liendl? „Wenn er in der Kabine ist, ist es immer spaßig.“ Sahli bestätigt: „Die älteren Spieler wie Liendl, Sollbauer, Wernitznig, Rnic oder Leitgeb kümmern sich um Andi, reden viel mit ihm.“ Viel Zeit verbringt Niangbo mit Romano Schmid und Alex Schmidt. „Sein Vater ist aus Senegal, er spricht auch Französisch.“
Mit 13 Jahren beim Afrika-Cup
Niangbo ist seit zwei Jahren in Österreich, sorgte davor in Afrika für Aufsehen. Er spielte als 13-Jähriger für die Elfenbeinküste beim U17-Afrika-Cup. „Im Finale verwertete ich den entscheidenden Elfer gegen Nigeria.“ Nach starken Leistungen beim U20-Afrika-Cup stand er auf der Liste französischer und belgischer Klubs. „Mein Berater hat mich aber davon überzeugt, nach Salzburg zu wechseln.“
Niangbo kam vergangene Saison bei Liefering zum Einsatz. Sein Trainer damals: Gerhard Struber. Er war einer der Gründe für seinen Wechsel nach Wolfsberg. Schmackhaft gemacht hat ihm das Lavanttal aber Sekou Koita, der im Frühjahr für den WAC stürmte: „Sekou hat so geschwärmt, nur Positives erzählt.“
Am Samstag gegen Altach trifft Niangbo auf Ousmane Diakite, der vergangene Saison ebenfalls in Liefering spielte. „Wir sind miteinander in Kontakt“, verrät Niangbo. „Erzähl ihm, dass wir in einem 3-6-1 und viel diagonal spielen werden“, schmunzelt Sahli, der ebenfalls der Red-Bull-Schule entsprang.
Mit Schöttel beim Nationalteam
Der Tunesier trainierte acht Jahre im Salzburg-Nachwuchs, war danach Trainer bei den Grödig Amateuren. „Dort lernte ich Peter Schöttel kennen, mit dem ich danach das U19-Nationalteam betreute.“ Heuer war Sahli sogar bei Ajax Amsterdam im Gespräch. „Als Coach für die Coaches der Ajax-Außenstellen in Japan, Dubai und New York. Dann kam aber der Anruf vom WAC.“
Bei den Wolfsbergern ist Sahli verantwortlich für den Bereich Trainingskonzeption, Trainingsvorbereitung. Und die rechte Hand von Trainer Gerhard Struber. „Mit Strubsi, Hans Jochum, Christian Gratzei und Max Senft tüfteln wir täglich am richtigen Konzept für den nächsten Gegner.“ Wie schaut das heute gegen Altach aus? „Lasst euch überraschen. Wir werden jedenfalls wieder sehr offensiv auftreten.“