Von den vielen Komplimenten können wir uns wenig bis nichts kaufen“, bringt Trainer Gerhard Struber die Niederlage in Salzburg treffend auf den Punkt. Und Marcel Ritzmaier ergänzte: „Viele fahren hierher, um maximal irgendwie einen Punkt zu ergattern. Bei uns hat man gesehen, dass wir gewinnen wollten.“ Und dennoch stand man zum zweiten Mal in Folge mit leeren Händen da.
Eines vorweg: Das Ergebnis fiel mit 2:5 viel, viel zu hoch aus. Die Treffer vier und fünf passierten in den Schlussminuten, als der WAC alles nach vorne warf. Die Lavanttaler lieferten sich mit dem Meister den von Struber erwarteten „Abnützungskampf, mit Pressing, Gegenpressing, Konterpressing“.
Die Wölfe gingen sogar in Führung, als der starke Romano Schmid einen hohen Ball von Ramalho abfing, am Ende der Aktion die Salzburg-Leihgabe Anderson Niangbo ideal bediente. Was ist Salzburg dann besser gelungen? Sie hatten einfach Erling Haaland in ihren Reihen. Der 19-Jährige machte den Unterschied, erzielte einen Dreierpack. „Seine Wucht, seine Dynamik, war richtig schwer zu verteidigen“, analysierte Struber. „Wir haben es nicht geschafft, gegen ihn die Überzahl so herzustellen, wie wir es uns vorgestellt haben.“
Bitter auch die Gegentore: Beim 1:1 ging ein Fersler von Ougene quer durch den Fünf-Meter-Raum an Freund und Feind vorbei, Haaland stand richtig. Beim 1:2 lief Michael Sollbauer unausweichlich in einen Stanglpass von Minamino.
Woran sich die Wolfsberger aufrichten können: Sie haben in Salzburg zwei Treffer erzielt, das gelang einer Mannschaft zuletzt vor knapp zwei Jahren (Rapid, 10. September 2017, 2:2). Struber: „Da dürfen wir schon ein Stück weit zufrieden sein.“
Dabei hätten es sogar noch mehr sein können, nein, sogar fast müssen. Doch Romano Schmid scheiterte beim Stand von 1:3 mit einer Doppelchance an Stankovic. Bei 2:3 kratzte Ramalho einen Schuss von Shon Weissman vor der Linie weg.
Nicht zufrieden war der Trainer mit Testpiloten Jose Casado. Der Spanier erhält bei den Wolfsbergern keinen Vertrag.