Ihr bestes Spiel hat sie in St. Pölten sicher nicht gemacht, die Offensivabteilung des WAC. Torschüsse waren Mangelware, selsbt Eckbälle wurden bis auf einen auch keine herausgeholt. "Dass liegt daran, dass wir viel zu wenig über die Flügel gespielt haben. Ich habe den Burschen gesagt, sie sollen nicht in die Mitte gehen, weil der aggressiv stehende Gegner nur darauf wartet", sagt Trainer Heimo Pfeifenberger, der zum zweiten Mal mit Dreierabwehr, Vierermittelfeld und Dreifachspitze agierte. "Das hat zumindest defensiv gut funktioniert. Thomas Zündel und Christopher Wernitznig haben in der Rückwärtsbewegung immer gut mitgeholfen, die Fünferkette zu bilden", so Pfeifenberger.
Lichtblick Florian Flecker
Flügelflitzer Florian Flecker hat der Trainer neben dem in St. Pölten bemühten aber oft glücklosen Dever Orgill und Bernd Gschweidl in den Sturm "befördert". Der 22-jährige Steirer, der in Niederösterreich der auffälligste Mann war, ist von der Position angetan: "Ich fühle mich da vorne sehr wohl, möchte auch gerne weiter im Sturm spielen. Egal ob links oder rechts, das Zusammenspiel mit Zündel und Wernitznig funktioniert in dem neuen System, das gut zu uns passt, sehr gut." Zufrieden war er mit seiner Leistung dennoch nicht zur Gänze: "Das Unentschieden geht in Ordnung, zumal Alex Kofler uns ja zum Glück auch den Elfer ganz stark pariert hat. Wir haben gut begonnen und konnten das Pressing nicht über 90 Minuten aufrechterhalten. In der zweiten Halbzeit sind wir sowieso nicht mehr gut ins Spiel gekommen. Ich habe mich selbst nach der Länderspielpause sehr fit und spritzig gefühlt. Das hat man, denke ich, auch gesehen."
Torgefahr soll aus gesicherter Defensive kommen
Dass "offensiv natürlich um einiges mehr kommen muss, obwohl das System, in dem wir uns aber wohlfühlen, sich auch erst gänzlich einspielen muss", um es mit den Worten von Michael Sollbauer auszudrücken, ist allen im Wolfsrudel klar. "Aber, wenn wir hinten die Arbeit so gut machen, wird das Spiel nach vorne und vielleicht auch das nötige Ballglück in einzelnen Situationen von selber wiederkommen", fügt Flecker optimistisch hinzu. Auch der Elferkiller von St. Pölten, Alex Kofler, der in Minute 20 gegen Roope Riski perfekt antizipierte und ins rechte Eck abtauchte, sieht nach dem 0:0 keinen Grund, sich sorgen über die Offensive zu machen: "Wir haben immerhin unser Minimalziel, das Unentschieden, geholt. Den Punkt nehmen wir gerne mit."