Der WAC kann Orientierungshilfe anbieten, aber im Spiel muss sich jeder auf sich selbst verlassen. Die Lavanttaler haben in der vergangenen Saison das Bundesliga-Feld von hinten aufgerollt, heuer wollen es die Mattersburger den Kärntnern gleichtun. Und auch auf der Betreuerbank spielt heute im direkten Duell die Vorbildrolle mit. Denn einst arbeiteten Heimo Pfeifenberger und sein Amtskollege Gerald Baumgartner in der Red-Bull-Nachwuchsabteilung zusammen. Auf das Salzburger Doppel bei der Ski-WM in St. Moritz folgt somit eine Salzburger Co-Produktion im Pappelstadion.

„Wir kennen uns sehr gut. Ich war sein Vorgesetzter und er meine rechte Hand“, sagt der WAC-Cheftrainer, der den Neo-Coach der Burgenländer damals engagiert hatte. „Er hat seine Qualitäten, ist ein akribischer Arbeiter und sehr zuverlässig“, urteilt Pfeifenberger über Baumgartner, der das Lob umgehend retour schickt. „Es war eine spannende Zeit mit ihm. Es war sehr kollegial, er hat mir freie Hand gelassen und sehr viel Vertrauen in meine Arbeit gehabt, sonst hätte er mich ja nicht geholt.“

Die Eigenschaften, die seinen ehemaligen Chef schon als Spieler ausgezeichnet hätten, habe Pfeifenberger dem WAC „eingehaucht“, spielt Baumgartner besonders auf die „Einstellung“ und den „Ehrgeiz“ seines Gegenübers an. Dies sieht er in den Darbietungen und der Spielweise des Gegners klar dokumentiert. „Unter Heimo ist es mit dem WAC steil bergauf gegangen. Es ist eine sehr gute Mannschaft, die jetzt auch über schnelle Spieler verfügt. Es wird eine sehr interessante Partie“, glaubt Baumgartner.

Beide Teams haben Selbstvertrauen

Für das heutige Match sieht Pfeifenberger einige Parallelen. „Mattersburg spielt einen ähnlichen Fußball wie wir, sehr geradlinig. Sie versuchen, schnell nach vorne zu kommen.“ Zudem hätten beide Teams durch die Auftakt-Heimsiege gegen Ried bzw. Sturm Graz Selbstvertrauen getankt. Dass durch die Kenntnisse auf persönlicher und fachlicher Ebene die Mattersburger für sein Team leichter auszurechnen sind, glaubt Pfeifenberger aber nicht. „Im Grunde wissen wir, wie die Mannschaften spielen. Entscheidend ist für mich immer die Tagesverfassung, wie kompakt du stehst und wie diszipliniert du agierst.“

Mattersburg ist für den WAC ein heißes Pflaster, denn bisher gab es in fünf Begegnungen in der Bundesliga drei Niederlagen und zwei Unentschieden. Auswärts haben die Kärntner allerdings mit drei Siegen schon einen Erfolg mehr aufzuweisen als in der gesamten vergangenen Saison.