Wie schnell es im Fußball in eine bestimmte Richtung gehen kann, ist am Beispiel des WAC deutlich zu veranschaulichen. Noch vor wenigen Wochen befand sich die Mannschaft von Trainer Heimo Pfeifenberger in einer veritablen Krise, doch innerhalb der letzten drei Bundesliga-Begegnungen haben sich die Gewitterwolken ob der Ausbeute von sieben Zählern aus dem Lavanttal verzogen.

Nach dem jüngsten 3:0-Heimsieg gegen Mattersburg beträgt der Abstand auf das Tabellenschlusslicht aus dem Burgenland bereits zehn Punkte, auch jener auf den Vorletzten St. Pölten scheint mit neun durchaus komfortabel. "Wichtiger als der Vorsprung ist, dass unsere Punkteanzahl mehr wird", meint Pfeifenberger, der seine Spieler nach dem zwischenzeitlichen Leistungstief wieder auf dem richtigen Weg sieht. "Dank der letzten Ergebnisse haben wir gemerkt, dass wir auch schwierige Phasen gemeinsam meistern können." Dafür war laut Angaben des WAC-Betreuers viel Arbeit nötig. Zudem scheute sich Pfeifenberger auch nicht davor, unangenehme Entscheidungen zu treffen.

Kapitän am Abstellgleis

So fand sich gegen Mattersburg der degradierte Ex-Kapitän Michael Sollbauer nur auf der Tribüne wider. "Ich habe gespürt, dass sich etwas ändern muss und wir einen frischen Wind gebraucht haben. Auch auf die Gefahr hin, dass man sich unbeliebt macht", gibt Pfeifenberger unumwunden zu.

Allerdings will der Salzburger nichts von Spannungen zwischen ihm und dem Innenverteidiger wissen. "Es hat nichts mit dem Verhältnis zwischen Trainer und Spieler zu tun. Aber ich brauche nur einen Innenverteidiger auf der Bank. Und da hat Drescher im Moment die Nase vorne."

Personelle Härtefälle dürften Pfeifenberger ohnehin weniger beschäftigen als das Restprogramm seiner Elf vor der Winterpause. Schließlich müssen die Wolfsberger in den ausstehenden sieben Partien gleich fünf Mal in der Fremde antreten, zudem duelliert man sich noch mit sämtlichen Klubs aus der oberen Tabellenhälfte. Aus genannten Gründen kann die Punkteausbeute der vergangenen Spiele noch wertvoller sein. "Wir haben jetzt wieder mehr Sicherheit. Außerdem haben wir schon gegen die Großen bewiesen, dass wir punkten können", blickt der WAC-Coach optimistisch in die Zukunft.