Der WAC ist zu Beginn des zweiten Durchgangs der Bundesliga in eine Krise gerutscht, und diese ist nicht rein ergebnisorientiert zu betrachten. Die vergangenen Spiele haben vielmehr die Schwächen schonungslos aufgezeigt, während die Stärken meist diskret im Hintergrund lauern, sieht man vom starken spielerischen Auftritt bei Sturm ab. Nur den ebenso konstant von Misserfolgserlebnissen begleiteten Mattersburgern haben es die Kärntner zu verdanken, dass sie sich nicht schon in unmittelbarer Nähe des Abstiegsplatzes aufhalten. Aber dieser rückte zuletzt immer näher. Es könnte bald bedrohlich werden. „Wir müssen wachsam sein und höllisch aufpassen“, ist sich Trainer Heimo Pfeifenberger der Situation voll bewusst.
Negativserie
Nur einen Punkt holte der WAC aus den vergangenen vier Spielen. Eine vergleichbare Negativserie hat es in der Ära Pfeifenberger noch nicht gegeben. „Von vorher kennen sie es natürlich schon, aber man soll sich nicht zu lange in der Vergangenheit aufhalten“, so der Trainer. Also gilt die Konzentration dem Blick in die Zukunft.
Pause nützen
Die nun folgende Länderspielpause muss von den Lavanttalern nun dazu genützt werden, die Fehlerquellen zu orten, um die Mannschaft zurück in die Spur zu bringen. „Sie kommen einfach nicht in den Rhythmus“, sagt Pfeifenberger. Auffälligkeiten wie etwa eine lange Anlaufzeit waren bis vor wenigen Wochen vor allem auswärts zu beobachten. Nun aber breitete sich diese Unpässlichkeit fast virusartig auch in der Lavanttal-Arena aus.
Einzelgespräche
Der Trainer verspricht sich nun einiges vom Instrument der Kommunikation. „Ich muss in vielen Gesprächen (im Kollektiv und im Einzelformat) herausfinden, warum meine Spieler emotional so abfallen, zum Beispiel nach einem Gegentor“, übernimmt der Salzburger quasi in der kommenden Woche die Dialog-Regie. Auch die zahlreichen und stets von Gegentoren begleiteten individuellen Fehler werden bei dieser Gelegenheit zur Sprache kommen. Wobei der Coach die Ansicht vertritt, dass sein Team in dieser Saison weniger Chancen zulasse als in der vergangenen. Im Frühjahr habe der WAC durch Rettungstaten in „brenzligen Situationen“ oft das Schlimmste verhindert. Das gelingt derzeit nicht. „Jetzt werden alle Fehler sofort bestraft.“
Gespür fehlt
Verletzungen oder krankheitsbedingte Ausfälle lässt Pfeifenberger „nicht als Ausrede“ gelten, wenngleich ein Stephan Palla „mit seiner Dynamik“ dem Team schon fehle. Daniel Drescher, der beim 1:2 gegen Altach nach siebenwöchiger Pause ein sehr unglückliches Comeback absolvierte, gehört auch zu den Problemfällen. Pfeifenberger sieht den Grund für dessen hohe Fehlerquote in der längeren Abwesenheit. Da fehlt das Gespür, um Situationen korrekt einzuschätzen.