Sie sind gelandet, aber noch nicht angekommen. Die meisten Spieler des WAC betreten heute gegen Schachtjor Soligorsk in Weißrussland Neuland, wenn sie erstmals in der Klubgeschichte auf internationalem Niveau den Wettbewerbsmodus aktivieren müssen. Doch die Mannschaft verfügt über einen Trainer, der Europa schon sehr nahegestanden ist. Mit Rapid verhandelte Dietmar Kühbauer in seiner Aktivenzeit auf höchster Ebene, als er 1996 im Finale des Europacups der Cupsieger gegen Paris St. Germain im Einsatz war (0:1).

Der Betreuer der Kärntner weiß demnach, dass die Spieler "weit über die Grenzen gehen müssen", und das bleibt nicht auf den geografischen Aspekt beschränkt. "Wenn man das Ziel Europacup erreicht hat, will man versuchen, Runde für Runde zu schauen, dass man die bessere Mannschaft ist. Jetzt haben wir Soligorsk und wir wollen weiterkommen." Der Fokus der vergangenen Tage lag daher ungeachtet des anstehenden Mammutprogramms auf diesem ersten großen Saisonspiel.

Starke Vorbereitung

Die Erfahrung des Trainers ist einer der zentralen Faktoren in dieser Partie, aber Kühbauer denkt ganzheitlich. "Jeder muss seine Stärken einbringen, nur so funktioniert es bei einem kleinen Klub", und als solcher ist der WAC im internationalen Kontext nach wie vor zu betrachten. "Wenn wir nicht als Mannschaft agieren, sind wir sehr durchschnittlich", das sei in der vergangenen Saison sehr gut zu beobachten gewesen. Die Vorbereitung aber stimmt den Coach zuversichtlich. "Da ist ein ganz schöner Zug dahinter", weiß der Burgenländer über den Übungseifer seiner Burschen sehr Positives zu berichten. "Ich hoffe, dass sie in diesem Match nicht enttäuschen und es so weitergeht."

Kühbauer sieht seine Bestimmung darin, den Reifeprozess voranzutreiben. "Jeder weiß, dass ich viel verlange. Meine Aufgabe war es immer, einen Klub weiterzubringen, und wir sind mit dem WAC auf einem guten Weg."

HUBER GIGLER, MINSK